Rezension

Tote im Backofen

Das Hexenmädchen - Max Bentow

Das Hexenmädchen
von Max Bentow

Nils Trojan hängt mitten in einer neuen Mordserie drinnen und das obwohl sein Körper ihm eigentlich sagt, dass es zu viel ist. Doch dieser Serientäter hat es mit wahrhaft grausamen Morden dazu geschafft, Trojan wieder einmal an den Ermittlerstuhl zu fesseln. Binnen kürzester Zeit werden mehrere Opfer in ihrem eigenen Backofen hingerichtet gefunden und die Verbindung der Opfer ist nicht ersichtlich.

Doch nicht nur das beschäftigt Trojan, zusötzlich werden zwei kleine Mädchen vermisst und Trojan hat es im Gefühl, dass diese beiden Dinge mehr zusammenhängen als er sich wünschen würde. Doch wer ist die Hexe von der die beiden kleinen Mädchen noch kurz vor ihrem Verschwinden gesprochen haben?
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Auch wenn ich die vorherigen Bänder der Nils Trojan Reihe nicht kenne, war es mir ein einfaches in die Serie bei Band Nummer vier einzusteigen. Trotz einiger Anspielungen an die alten Fälle hatte ich nicht das Gefühl, das mir wesentliche Informationen fehlen würde. Im Gegenteil, diese Erwähnungen machen nur noch mehr Lust die weiteren Fälle auch zu lesen.

Die Geschichte kommt relativ schnell in Fahrt, durch die Anzahl an Leichen und verschwundenen Kindern kann man das auch durchaus vermuten. Nie stehen die Ermittlungen wirklich still. Immer wieder prasseln gerade zu neue Erkenntnisse mit ein. Gerade auch durch die Erzählung aus der Sicht der beiden verschwundenen Kinder erhält die Geschichte wirklich noch eine heftige Portion Pfeffer und macht den Psychofaktor wahrscheinlich auch aus.

Ein wirklich schlimmer Psychothriller ist "Das Hexenmädchen" allerdings nicht unbedingt. Durch die durchgehende Grundspannung die die Story liefert ist das allerdings auch nicht unbedingt notwendig. Trotz sehr subtiler und geriner Psychospielchen bringt dieser Psychothriller genügen Spannung auf die Seiten.

Nils Trojan scheint wirklich einmal wieder ein Kandidat für einen Ermittler zu sein, dem man gerne folgen möchte. Er wirkt sympathisch, hat so seine Alltagsproblemchen (die man wahrscheinlich in den Vorgänger Bänden noch mehr mitbekommt - zumindest einige Entstehungsgeschichten) und trotzdem kann er ein guter Ermittler sein, der einem nicht auf die Nerven geht durch unnötige Heldenspielchen oder Machtverhältnisse. Wirklich erfrischend, genau soetwas bindet einen dann doch sehr an eine Reihe.

Hexenmädchen ist wirklich ein angenehmer Psychothriller, nach dem man (trotz schlimmer Aspekte) noch getrost alleine schlafen gehen kann. Der erste Teil "Der Federmann" ist schon mal bei mir auf dem SuB gelandet und wartet auf seinen gebührenden Auftritt.