Rezension

Trennungsgeschichte mit Familiengeheimnis und überraschenden Wendungen

Links vom Kirschbaum -

Links vom Kirschbaum
von Marit Schalk

Trennungsgeschichte mit Familiengeheimnis und überraschenden Wendungen

Protagonistin Ellis ist Pfarrersgattin und nimmt ihrem Mann Sebastian richtig viel Arbeit ab. Wirklich gedankt hat er ihr das nie. Und auch sonst ist es in ihrer Ehe eher ein Nebeneinander als ein Miteinander. Das wird ihr aber eigentlich erst bewusst, als ihre Oma stirbt und sie ihr ihr Häuschen im Westerwald vererbt. Ellis möchte es eigentlich gerne behalten und renovieren, doch für Sebastian ist der Verkauf beschlossene Sache, zumal die benachbarte Zimmerei sich rund um das Grundstück ausgebreitet hat und das Grundstück seit vielen Jahren gerne erwerben möchte. Doch das Haus ist seit mehreren Generationen im Familienbesitz und Ellis möchte, dass das auch so bleibt.

Als Ellis dann nach dem Tod der Oma auch noch einen weiteren Schicksalsschlag erleiden muss und Sebastian zu einem Seminar fährt, statt ihr beizustehen, reicht es ihr endgültig und sie zieht ohne ihren Mann in den Westerwald.

Bei Aufräumarbeiten fallen ihr Fotos in die Hände, die auch bei ihrem betagten Nachbarn stehen. Was hat es damit auf sich? Er und Ellis Oma lebten seit Jahren im Streit. War das nicht immer so? Was hat die Oma ihr Leben lang verschwiegen?

Und dann ist da noch Carsten, der Enkel des Nachbarn, mit dem sie die Schulbank gedrückt hat. Hält auch er an den alten Streitigkeiten fest, oder ist er doch nicht so übel?

Ich muss zugeben, dass mich das Buch anfangs überhaupt nicht gepackt hat und ich nach dem 1. Drittel ein anderes Buch dazwischen geschoben habe. Aber da ich Rezensionsexemplare grundsätzlich bis zum Ende durchlese, habe ich der Geschichte eine neue Chance gegeben. Der Wiedereinstieg gelang unerwartet gut und ich habe festgestellt, dass sich die Protagonistin weiterentwickelt, war mir wirklich gut gefallen hat. Tatsächlich wurde nun das Buch von Kapitel zu Kapitel besser und hat mich mit der Geschichte versöhnt. Dennoch kam mir die Protagonistin zeitweise sehr naiv vor und ich habe manches Mal den Kopf geschüttelt.

Ich vergebe dem Buch gute 3 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die leichte Geschichten mit Familiengeheimnissen lieben.