Rezension

unterhaltsam und mitreissend

Der Kreuzweg
von Gunnar Schuberth

Bewertet mit 4.5 Sternen

Alles in allem war es ein wirklich spannender, mitreißender und unterhaltsamer Krimi.

Paul Skamper war Schatzsucher und hat bei einer seiner Expeditionen einen Kristallstein gefunden. Skamper weiß nicht, ob er wertvoll ist oder nicht. Aber der Stein hat eine eigenartige faszinierende Wirkung auf ihn. Nach einem Zeitungsartikel über Paul den Schatzsucher, taucht Lucius Brand bei ihm auf. Er ist ebenfalls Besitzer eines solchen Kristallsteins. Brand erzählt Skamper, dass es mit beiden Steinen zusammen möglich ist, das Versteck der Heiligen Lanze zu finden, einer Reliquie, die von den Nazis versteckt wurde. Brand überredet Skamper, ihm bei der Suche zu helfen. Also brechen die beiden auf und machen sich auf den Weg. Bevor sie am Ziel sind, wird Skamper niedergeschlagen und Brand ermordet. Nachdem Skamper der letzte ist, der mit Brand zusammen war, steht er unter Mordverdacht. Als wäre das noch nicht genug, ist ihm auch noch eine Nazisekte auf den Fersen,  deren einziges Ziel es ist, in den Besitz der Heiligen Lanze zu gelangen. Zum Erreichen dieses Ziels ist ihnen jedes Mittel recht und so schwebt Skamper bald in großer Gefahr …

Meine Meinung:  

In der Geschichte werden abwechselnd zwei Handlungsstränge erzählt. Der eine spielt im Jahr 2012, in dem Skamper sich auf die Suche nach der Heiligen Lanze macht, der andere 1944, als die Nazis ein Versteck für die Reliquie bauen. Dadurch, dass man beide Geschichten parallel verfolgt, weiß man, dass es den Schatz, den Skamper sucht, wirklich gibt. Wie die beiden Handlungsebenen schluss-endlich zusammengeführt werden, fand ich klasse.

Die Hauptpersonen der Geschichte waren für mich Skamper im Jahr 2012 und Fischer 1944.

Anfangs wusste ich nicht, was ich von Skamper halten sollte. Er wirkte sehr müde und antriebslos und dass er ein unglücklicher und glücksloser Schatzsucher ist, war mir auch ein bisschen suspekt. Er ist einfach ein sehr eigener Charakter. Im Laufe der Geschichte wurde er mir aber immer sympathischer und ich habe dann richtig mit ihm mitgezittert und gehofft, dass es für ihn und seine Freunde am Ende gut ausgeht.

Fischer ist ein Nazi, der anfangs ganz im Glauben an die Sache aufgeht und mit Leib und Seele daran glaubt. Aber irgendwann merkt er, dass das Ganze nicht richtig ist. Also fängt er an, sich von den anderen „geistig“ zu entfernen. Dies bleibt aber nicht unbeobachtet. Aber trotz der Angst vor dem, was auf ihn zukommt, wenn er den anderen gesteht, dass er nicht mehr an ein – für die Nazis -positives Ende glaubt, bleibt er ehrlich und standhaft. Das fand ich schon beeindruckend.  Vor allem waren seine Gefühle und Gedanken sehr anschaulich beschrieben. Auch für ihn hoffte ich auf ein gutes Ende, obwohl schon klar war, dass ihm das nicht vergönnt sein wird.

Die Heilige Lanze soll mit dem Blut Christi getränkt sein und daher demjenigen, der sie finden, viel Macht verleihen. Aufgrund dieser Grundidee handelt es sich hier nicht um einen „normalen“ Krimi, sondern es ist auch viel Mystisches enthalten. Das hätte ich gar nicht erwartet, aber es hat mir richtig gut gefallen.

Der Erzählstil war richtig fesselnd. Es fing schon mit einem spannenden Prolog an, danach wurde es kurz ruhiger, als die Personen vorgestellt wurden. Aber bald zog die Spannung wieder an. Danach sie für mich eigentlich konstant erhalten. Es war eine rasante Jagd  und ich wurde richtig mitgerissen und konnte nicht aufhören, bevor ich wusste, wie das Buch endet.

Das einzige, was mir nicht ganz so gefallen hat, war das für mein Empfinden ein bisschen abrupte Ende bzw. was passiert, wenn der Schatz gefunden wird. Das fand ich ein bisschen enttäuschend.