Rezension

Verletzung

Verletzung - Manuela Obermeier

Verletzung
von Manuela Obermeier

Bewertet mit 3.5 Sternen

...realistisch, mit mäßiger Spannung.

Eine nach außen hin taff auftretende Kommissarin, die panische Angst vor ihrem Exfreund hat, der ebenfalls Polizist ist. Auch als sie es endlich geschafft hat sich von ihm zu trennen, nachdem er sie zum wiederholten Mal geschlagen und gedemütigt hat, ist sie nicht in der Lage sich ihren Kollegen anzuvertrauen. Selbst als er anfängt ihr nachzustellen und sie sogar in der Pension, in die sie sich geflüchtet hat aufspürt und auf perfide Art und Weise zu stalken beginnt, schafft sie es nicht um Hilfe zu bitten.

Stattdessen konzentriert sie sich auf die Aufklärung an den Morden der zwei jungen Frauen die von ihrem Mörder auf merkwürdige Weise arrangiert, an exponierten Orten in München abgelegt wurden. Während man über das erste Opfer während der Ermittlungsarbeiten nach und nach Details aus deren Leben erfährt, lernt man das andere, spätere Opfer schon vor seiner Ermordung kennen. Dabei werden zwar geschickt falsche Fährten gelegt, die auf mehrere mögliche Täter hinweisen, trotzdem erscheint manches ein wenig zu vorhersehbar. Da hilft es auch nicht, wenn über die offensichtlichen Gemeinsamkeiten der beiden Mordfälle im Team diskutiert wird, diese aber als Zufall oder unwichtig abgetan werden. So wirkt es am Ende auch nicht sehr überzeugend, dass es gerade diese Indizien sind die zum Täter führen und sich später auch noch als Tatmotiv erweisen.

Fazit
Ein Krimi der sich weniger um die Aufklärung der Mordfälle dreht, als um die Beziehungsprobleme der Kommissarin, die sich gerade von ihrem Freund getrennt hat. Dadurch bleibt der Krimi leider im unteren Spannungsniveau und wirkt eher wie die Aufarbeitung einer gescheiterten Beziehung. Die Diskrepanz zwischen der taffen Kommissarin und der Privatperson ist aber durchaus glaubhaft und beruht mit Sicherheit auf der langjährigen Erfahrung von Manuela Obermeier als Münchner Hauptkommissarin.
Alles in allem ein gelungenes Debut, dass sich gut liest und Lust auf einen weiteren Fall mit Toni Stieglitz macht.