Rezension

Versteinerte Kochkünste

Geister der Vergangenheit -

Geister der Vergangenheit
von Gigi Pandian

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Alchemistin Zoe Faust gönnt sich eine romantische Verabre­dung mit dem gut aus­se­hen­den Detec­tive Max bei einer klas­sischen Zauber­show. Doch Büh­nen­zau­berer sind offen­sicht­lich nicht immer so harm­los, wie man denkt. Ein Mord im Ver­an­stal­tungs­ge­bäude führt Zoe zu einer Reihe un­ge­lös­ter Ver­brechen – und zu einem Mys­terium, das viel per­sön­licher ist, als Zoe ahnen konnte. Kön­nen sie und Max die Rät­sel aus der Ver­gangenheit lösen und recht­zei­tig ein ur­al­tes Al­che­mie­buch ent­schlüs­seln, um zu ver­hin­dern, dass ihr bes­ter Freund, der Gar­goyle Dorian, für immer ver­stei­nert bleibt?

 

Rezension:

Zoe Faust sieht aus, als wäre sie 28, dabei wurde sie bereits 1676 ge­bo­ren. Seit sie mit 28 ver­se­hent­lich das Ge­heim­nis der Un­sterb­lich­keit ent­deckte, altert die Al­che­mis­tin je­doch nicht mehr. Das macht es ihr aller­dings un­mög­lich, länger am sel­ben Ort zu leben oder Bin­dungen ein­zu­ge­hen. Ge­gen­wär­tig lebt sie in Port­land. Bei ihrem Mit­be­woh­ner Dorian han­delt es sich um einen ma­gisch be­leb­ten Gar­goyle, was na­tür­lich nie­mand er­fah­ren darf. Als eine Stein­kralle Dori­ans bei einem Mord­opfer ge­fun­den wird, wird es kom­pli­ziert – zu­mal Zoes gegen­wär­ti­ger, nichts­ah­nen­der Freund Poli­zist ist.

Mit ihrer Reihe um „Die unglaublichen Fälle der Zoe Faust“ ge­lingt Gigi Pan­dian eine über­ra­schend stim­mige Mischung aus Urban Fan­tasy und Cozy Crime. Da es sich bei die­sem Buch um den 2. Band der Reihe han­delt, was ich erst beim Lesen fest­stellte, feh­len mir even­tuell ein paar De­tails des per­sön­lichen Um­felds der Prota­gonis­tin. Trotz­dem stellt es kein Pro­blem dar, in die Hand­lung hinein­zu­fin­den. Im Mit­tel­punkt des aktu­ellen Falls ste­hen ein Raub­über­fall in den 1960er Jah­ren, ein Büh­nen­ma­gier und ein Mord. Und na­tür­lich ganz viel Al­che­mie. Zahl­reiche Rück­blicke in ver­gangene Zei­ten er­zäh­len von den Hin­ter­grün­den der Prota­gonis­tin und des Gar­goyles, wo­bei es hier aller­dings keine un­mit­tel­ba­ren Be­rüh­rungs­punkte zum Mord­fall gibt. Wäh­rend die Zoe-Dorian-The­ma­tik das Band-über­grei­fende Ele­ment die­ser Reihe dar­zu­stel­len scheint, wer­den die je­wei­li­gen Kri­mi­nal­fälle (zu­min­dest an­schei­nend) in je­dem Band ab­schlie­ßend auf­ge­klärt. Diese Kom­bi­na­tion scheint gut zu harmo- und funktio­nie­ren, so­dass es sich loh­nen könnte, diese Urban-Fan­tasy-Cozy-Crime-Reihe im Auge zu be­hal­ten.

Die Autorin überlässt ihrer Protagonistin das Wort als Ich-Erzählerin.

 

Fazit:

Miss Marple auf magisch. Aber nein: Zoe Faust ist weitaus weni­ger selbst­sicher als die alte Ama­teur-De­tek­ti­vin.

 

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