Rezension

Viele spannende Idee, leider in der Umsetzung verschenkt.

Im Bann der Finsternis - Marc Short

Im Bann der Finsternis
von Marc Short

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Menschheit ist nahezu ausgerottet und eine Auseinandersetzung zwischen Göttern und Vampyren scheint unvermeidbar. Mercure, der Götterbote, will als Vermittler auftreten und kommt dabei der Vampyrin Serenety gefährlich nahe. Kann der Bote sich auf sie einlassen, ohne seine Aufgabe aus den Augen zu verlieren? Ohne so erst recht einen Krieg zu provozieren? Und wird Serenety sich auf seine Seite und damit gegen ihren Vater, den Vampyr-König, stellen?

So wie der Klappentext, verspricht auch das Cover zunächst Fantasy-Romance-Unterhaltung, die auch für jugendliche Leser geeignet sein könnte.

Aber Vorsicht, dieses Buch ist eher etwas für Leser ab sechzehn Jahren!
Denn schon im Prolog wird es ziemlich erotisch.

Wie aus dem Mythen und Sagen des antiken Griechenland und Rom bekannt, sind die Götter keine Kinder von Traurigkeit und auch die Vampyre (vor allem die weiblichen) wissen sehr genau mit ihren Reizen umzugehen.
Leider bleiben die Beziehungen dabei eher oberflächlich und die erotischen Abenteuer der Figuren verlieren im Verlauf des Buches immer mehr an Bedeutung.

Es werden viele Figuren eingeführt, deren Aussehen, Charakter oder Beziehungen untereinander nur wenig beschrieben werden.
Die Handlungsorte und Erzählperspektiven springen oft hin und her, sodass man sich als Leser nur langsam ein stimmiges Bild machen kann.
Die Handlung schreitet sehr schnell voran und viele sehr interessante Ideen des Autors werden einfach nicht weiter verfolgt. Sie werden eingeworfen und dann einfach im Raum stehen gelassen. Ich persönlich fand das sehr schade.
Dem Leser wird durch die straffe Handlung zwar nicht langweilig, er hat aber auch nur wenig Zeit, sich mit den einzelnen Ereignissen und Figuren zu beschäftigen.

Dafür gibt es sprachlich ein paar sehr schöne Abschnitte im Buch, die dem Leser eine stimmungsvolle Atmosphäre transportieren. Sie retten das Buch davor, einfach eine Aneinanderreihung von Kämpfen und Liebschaften ohne besonderen Tiefgang zu sein. Der Autor weiß mit Worten umzugehen, an der Strukturierung und Ausarbeitung seine Ideen könnte er aber noch arbeiten.

Insgesamt hat der Autor für mich aber einige tolle Idee und einiges an Potential einfach verschenkt.