Rezension

Von Quäkern und Sklaverei - Amerika im 19 Jahrhundert

Die englische Freundin - Tracy Chevalier

Die englische Freundin
von Tracy Chevalier

Bewertet mit 5 Sternen

Beschreibung:
Im Jahr 1850 zieht die junge englische Quäkerin Honor mit ihrer Schwester Grace ins ferne Amerika, da diese dort ihren Verlobten heiraten möchte. Doch Honor steht schon kurz nach der Überfahrt alleine dar. Ihr Schwester stirbt an Gelbsucht. Sie muss jetzt nicht nur ihren Platz in der völlig fremden Gesellschaft finden, mit dem ihr unbekannten Fast-Schwager und dessen Schwester klar kommen, sondern sich auch mit der Sklavenfrage auseinander setzen. Gerade letzteres beschäftigt sie sehr. Denn ihre neue Freundin, die Hutmacherin Belle bietet fliehenden Sklaven ihre Hilfe an und dabei ist ihr Bruder Donovan ein Sklavenfänger, zu dem sich Honor irgendwie hingezogen fühlt. Doch dann ist da auch noch der Milchbauer Jack...

Meine Meinung: 
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Die Felder und das Haus, sowie die entstehende Weite lassen einen direkt an das ländlich Leben denken. Auch die blaue Haube passt sehr gut, da diese auch noch im Buch eine Rolle spielen wird. 
Die Geschichte wird aus Honors Sicht beschrieben, die durch Briefe an ihre Familie unterstützt werden. Die Erläuterungen zu Quäkern und dem Quilten sind sehr gut in das Geschehen integriert worden, sodass nicht das Gefühl aufkam, genug darüber gelesen zu haben. 
Schon nach wenigen Seiten war man mitten im Geschehen drin. Der Schreibstil ist sehr flüssig, direkt und klar. Man fühlt sich direkt in die Zeit versetzt und hat ein Bild der Landschaft vor Augen. 
Die Protagonisten Honor wurde sehr gut herausgearbeitet und entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter. Man kann sich die eher stille und schüchterne junge Frau sehr gut vorstellen und ihre Handlungen nachvollziehen. 
Schade fand ich es nur, dass es keinen Verweis zu den Anmerkungen am Ende des Buches gab. Es war zwar nicht notwendig, diese vorher zu lesen, hätte aber hier und da schon ein wenig geholfen.

Fazit:
Hierbei handelt es sich um einen sehr gelungenen Roman, in dem weder der geschichtliche Aspekt, noch die Liebe zu kurz kommt. Ich hatte schöne Stunden mit dem Buch, welches leider viel zu schnell endete. 

Kommentare

terkina kommentierte am 17. November 2013 um 21:29

Danke für die gute Rezension. Ich habe bereits "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" gelesen und fand es super. Nun wird dieses Buch auf meine Wunschliste wandern ;-)