Rezension

Von Vergänglichkeit und Neubeginn einer Familie

Schwestern bleiben wir immer - Barbara Kunrath

Schwestern bleiben wir immer
von Barbara Kunrath

Bewertet mit 4 Sternen

Alexa und Katja sind Schwestern. Schwestern, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Alexa hat Familie und alles im Griff. Katja hat einen Sohn, wechselnde Männer und daddelt so durchs Leben. Der Vater bleibt seltsam abwesend und Ines, die Mutter fällt vor allem durch Lieblosigkeit auf. Vielleicht grade deshalb hängen die beiden Schwestern sehr aneinander und sind immer füreinander da. Nachdem Ines gestorben ist, findet Alexa eine Schachtel mit Aufzeichnungen von Ines. Doch diese brechen an sehr markanter Stelle ab. Als Alexas Leben auf den Kopf gestellt wird, überredet sie Katja, sich auf Spurensuche in Ines' Leben zu begeben. Ungeahntes, unbequemes, ungeliebtes und ungelebtes kommt zutage.

 

Das Cover wirkt auf den ersten Blick relativ einfallslos, trifft aber den Spirit des Romans sehr gut.

 

Der Erzählstil ist flüssig, manchmal durchsetzt mit trockenem Humor und zeigt, wie ein unglückliches Geheimnis zwischen zwei Menschen niemals nur diese zwei Menschen betrifft, sondern ganze Familien, ganze Lebensläufe. Wie Leben ganz anders verlaufen wären, hätte man nur miteinander geredet. Und nicht erst, klischeehaft, auf dem Sterbebett Wahrheiten ausgesprochen. Doch das Buch zeigt auch, wie aus aussichtslosen Situationen neue Chancen und Neuanfänge entstehen können. Denn nur an Krisen wachsen wir.