Rezension

vor rosafarbenem Kindle wird gewarnt

Basar der bösen Träume
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:"Hier werden Albträume wahr. Abermals legt Stephen King, u. a. Träger des renommierten 'O.-Henry-Preises', eine umfassende und vielseitige Kurzgeschichtensammlung vor. Von den insgesamt 20 Storys wurden bislang erst drei auf Deutsch veröffentlicht. Die Originale erschienen teilweise in Zeitschriften; andere sind bislang gänzlich unveröffentlicht. Nicht immer blanker Horror, aber immer psychologisch packend und manchmal schlicht schmerzhaft wie ein Schlag in die Magengrube – Geschichten, die uns einladen, Stephen Kings Meisterschaft im Erzählen aufs Neue beizuwohnen, oder, wie er selbst in seinem Basar der bösen Träume ausruft: 'Hereinspaziert, ich habe die Geschichten eigens für Sie geschrieben. Aber seien Sie vorsichtig. Bestenfalls sind sie bissig und schnappen zu."

Eigentlich bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, aber dafür einer von Stephen King. Und deshalb habe ich diese Sammlung gekauft und ich habe es nicht bereut. Natürlich können in einem solchen Band nicht alle Geschichten die gleiche Faszination auslösen bzw. den gleichen Schauder erzeugen. Seine Gedichte hätte ich ehrlich gesagt nicht wirklich gebraucht, aber auch die finden sicher ihre Liebhaber. Für mich die absolute Highlights des Buches sind die diversen Vorworte, eines für das komplette Buch und dann noch eines für die jeweilige Geschichte. Man erfährt einiges von Mr. King privat und seiner Art sich mit seinen Geschichten auseinanderzusetzten, sehr interessant.

Die Geschichten sind sehr unterschiedlich, sowohl was Aussage als auch den Spooky-Faktor angeht. "Ur" - meine Lieblingsgeschichte und Titelgeberin für die Rezi ist hier ein Paradebeispiel für den "ur"-sprünglichen Mr. King. Aber auch "Die Düne" geht in diese Richtung. Ganz anders sind "Der Tod" und "Blockade Billy" - hier ist der Meister ganz in der Realität und die erste der Beiden hat mir auch gut gefallen. "Blockade Billy" erschließt sich mir nicht wirklich, denn ich habe keine Ahnung von Baseball und konnte den sportlichen Ausführungen nur sehr begrenzt folgen. Das mindert leider das Lesevergnügen. 

Das fantastische Finale biete "Sommerdonner" eine Geschichte über das Ende der Welt. Und hier möchte ich aus dem Vorwort von Mr. King zitieren: "Ich habe mindestens ein längeres Buch zu diesem Thema geschrieben: The Stand - Das letzte Gefecht. Aber hier verengt sich der Fokus fast auf die Größe einer Nadelspitze." Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

Fazit: Fans muss ich es nicht empfehlen, aber Leser, die Mr. King noch nicht kennen, so etwas gibt es tatsächlich..., lernen hier viele seiner Facetten kennen und hoffentlich lieben.