Rezension

Was für ein Auftakt ...

Leiden sollst du - Laura Wulff

Leiden sollst du
von Laura Wulff

Bewertet mit 4 Sternen

Marie Zucker ist schockiert, denn nach Monaten des Suchens wird die Leiche von Julia angeschwemmt. Aber das schockiert sie gar nicht so sehr, da man mit dem Schlimmsten gerechnet hat, sondern das gleichgültige Verhalten ihres Cousin, der immerhin mit Julia befreundet war. Was lässt ihn daran so kalt? Marie möchte mehr wissen und bittet ihren Mann um Hilfe, aber vergeblich, denn Daniel hat gerade mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Seit seinem Unfall ist er an den Rollstuhl gefesselt und kann sich einfach nicht damit abfinden. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse. Ben gerät unter Verdacht und Marie ermittelt auf eigene Faust, um ihren Cousin zu beschützen. Dann taucht auch noch eine weitere Leiche auf und Marie gerät auch in Gefahr, jetzt muss Daniel endlich eingreifen. Wird er mit seiner neuen Situation klar kommen? Und auch so den Mörder finden?
Ich muss ja gestehen, ich wollte dieses Buch umbedingt lesen. Da mir die Autorin ja eigentlich aus einem anderen Gerne bekannt ist und ich wissen wollte, wie sie sich als Krimi-Autorin schlägt.
Das Buch fing auch gleich spannend und sehr interessant an, nämlich mit Ben, der sich aus der Wirklichkeit schleicht, um in die virtuellen Welt zu entfliehen. Dies gelingt ihn auch wunderbar, da er ein Spiel gefunden hat, was ihn von seinen Sorgen ablenkt und so spielt er Geochaching. Dabei fühlt er sich von Spielmacher GeoGod geschmeichelt, bis er Aufgaben bekommt, die ihn verwirren, und er anfängt das Spiel zu hinterfragen. Diese virtuelle  Problematik fand ich ganz großartig dargestellt und ich fühlte mich ein bisschen wie in Erebos, was hier aber kein Vergleich sein soll, aber genauso klasse umgesetzt. So verstrickt sich Ben immer mehr und wird nach verlorenem Spiel vor die Tatsache gestellt, das im Kleingedruckten folgendes stand: Der Spieleinsatz ist deine Familie! So passieren immer mehr seltsame Dinge in Ben‘s Umfeld, bis er sich Marie anvertraut. So landen wir dann bei den eigentlichen Hauptfiguren Marie und Daniel, die gerade mit ihrer Ehe zu kämpfen haben, da nach dem Unfall von Daniel dieser an den Rollstuhl gefesselt ist und er keinen Sinn mehr im Leben sieht. Das hat die Autorin wunderbar mit eingeflochten, und man war als Leser wirklich hin und her gerissen, was jetzt mehr interessiert, der Fall oder ob die Zwei ihr Leben zusammen wieder hin bekommen.