Rezension

Was geschah auf dem Wendland-Hof?

Mord im Wendland -

Mord im Wendland
von Klaas Kroon

Bewertet mit 5 Sternen

spannender, unterhaltsamer Regionalkrimi, uneingeschränkte Leseempfehlung

Zwei Wilderer wollen sich durch den illegalen Abschuss eines Wolfes etwas Geld verdienen. Dabei stoßen sie auf einen verlassenen Bauernhof mit zwei Leichen. Dorfpolizistin Sabine Langkafel greift die beiden geschockten Männer auf der Landstraße auf. Da es weitere Leichen gibt, schaltet sich das LKA ein. Melanie Gierke lässt Sabine ihre angebliche Überlegenheit spüren und versucht, sie von den Ermittlungen fern zu halten. Das kann Sabine nicht auf sich sitzen lassen und ermittelt allein.

Das sehr passende Cover zeigt eine typische Hoftür im Wendland und zog damit sofort meine Neugier auf sich.

Gleich im ersten Kapitel baut Klaas Kroon Spannung auf, in dem er eine Szenerie beschreibt, die alle Fragen offen lässt. Der Autor nutzt den Perspektivwechsel, um einige seiner Protagonisten die Geschehnisse erzählen zu lassen. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig, denn keiner der Bewohner kann etwas zu den Bewohnern des in Vergessenheit geratenen Hofes im Wald sagen. Erst nach und nach kann die Identität der Bewohner, die seit mehr als drei Jahrzehnten dort wohnen, geklärt werden. Sabine und Melanie müssen bis ins Jahr 1980 zurückgehen, um den Schlüssel zur Lösung zu finden.
Klaas Kroon beschreibt seine Charaktere in einem gut lesbaren Stil sehr lebendig, die sympathischen und die weniger sympathischen. Gut vorstellbar sind die  Spannungen zwischen der überheblich wirkenden Melanie Gierke mit ihrem kleinen Geheimnis und der empathischen Sabine Langkafel, der es gelingt, das Vertrauen der Wilderer zu gewinnen. Der kleine Sahas ist ein mutiger und intelligenter Junge, der ein besonderes Händchen für Tiere hat. Om hat versucht, seine Vision von einem friedfertigen Leben in einer kleinen Gruppe umzusetzen, was ihm letztendlich nicht gelingen kann. Auch die weitere Charaktere sind mit ihren jeweiligen Eigenheiten und Zielen gut dargestellt.
Der Autor fügt Puzzleteil an Puzzleteil, so dass der Fall am Ende lückenlos und nachvollziehbar gelöst werden kann.

Natürlich gelingt es Klaas Kroon auch hervorragend, das Wendland darzustellen. Ich kenne es nur aus einigen Kurzbesuchen, konnte mich aufgrund der Beschreibungen sofort in die Landschaft hineinversetzen. Genau so ist es dort.

Ich hoffe auf weitere Bände mit der Dorfpolizistin Sabine Langkofel.

Fazit: ein spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi, den ich uneingeschränkt empfehle