Rezension

Spannender und atmosphärisch dichter Kriminalroman aus dem Wendland

Mord im Wendland -

Mord im Wendland
von Klaas Kroon

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Kriminalroman entführt uns der Autor Klaas Kroon ins Wendland und schickt dabei mit der Dorfpolizistin Sabine Langkafel eine neue Ermittlerin ins Rennen, die mich bei ihrem ersten Auftritt gleich überzeugen konnte und zudem auch reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet.

Auf der Rückfahrt von einem Routineeinsatz stößt Sabine Langkafel eher zufällig auf zwei Wilderer, die bei ihrer Tour eine furchtbare Entdeckung gemacht haben. Im Hausflur eines scheinbar verlassenen Bauernhofes, tief im Wald bei Gartow, liegen zwei Leichen, die zu einer seltsamen Kommune gehören, die dort seit über 40 Jahren unbemerkt haust. Sabine soll die Kriminalpolizei aus Lüneburg bei ihren Ermittlungen unterstützen und begibt sich auf die Spur der Kommune, die eher einer Sekte gleicht und aus der Anti-Atomkraft-Bewegung aus Gorleben hervorgegangen ist. Dabei deckt sie einige dunkle Geheimnisse auf und weckt so die Geister der Vergangenheit.  

Neben einer spannenden und gut aufgebauten Geschichte bietet dieser Kriminalroman auch noch reichlich Lokalkolorit aus dem Wendland und beleuchtet zudem die Zeit der Anti-Atomkraft-Bewegung in den 80er-Jahren. Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor das atmosphärisch dichte Geschehen voran und legt dabei auch einige falsche Fährten, bevor er dann am Ende eine verblüffende, aber dennoch schlüssige Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. 

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit und Ausflügen in die jüngere deutsche Geschichte steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.