Rezension

Was passierte mit Guadalupe Bustamante?

Das Geheimnis des Mahagonibaums - Sabrina Zelezný

Das Geheimnis des Mahagonibaums
von Sabrina Zelezný

Bewertet mit 4 Sternen

Als Blanca in Arequipa eintrifft und dort ihr Fotografie-Studium beginnt, schiebt sie den Wunsch ihrer Großmutter zuerst einmal auf die lange Bank. Irgendwie kann sie sich nicht dazu aufraffen, die Recherche nach ihrer Ur-Großmutter zu beginnen, die nach dem Ende des 2. Weltkrieges nach Arequipa zurückgekehrt war. Von dort an verliert sich ihre Spur im Nirgendwo.

Eher aus Pflichtbewusstsein denn aus Neugierde, beginnt Blanca mit ihrer Recherche nach Guadalupe. Im Kloster Santa Catalina bekommt sie das Tagebuch ihrer Ur-Großmutter ausgehändigt und nun wendet sich das Blatt: Bevor Blanca sich ihrem Studium so richtig und voller Hingabe widmen kann, muss sie herausfinden warum Guadalupe nie auf die Briefe aus der Heimat geantwortet hat und ob sie tatsächlich im Hochland umgekommen ist. Findet sie die Lösung auf ihre Fragen in dem Tagebuch?

Bei ihrer Suche nach der Wahrheit bekommt Blanca Hilfe von Emilio. Er hat über ein Förderprogramm eine Arbeitsstelle im Centro Artistico bekommen, in dem Blanca studiert. Emilio ist ein zurückhaltender und verschlossener junger Mann der aus dem Hochland von Peru stammt.

Neben Emilio gibt es noch Francisco, den Leiter des Centro Artistico, der Blanca davon abrät Emilio zu vertrauen und seinen Geschichten Glauben zu schenken. Leider haben auch die Erzählungen von Fancisco nicht alle Hand und Fuß und bald weiß Blanca nicht mehr, wem sie glauben soll und wem nicht.......

„Das Geheimnis des Mahagonibaums“ ist sowohl mein 1. Buch von Sabrina Železný als auch das 1. Mal, dass ich in einem Buch nach Peru reise. Im Hochland von Peru wütete jahrelang die Terror-Organisation „Leuchtender Pfad“. Das Thema wurde von der Autorin immer mal wieder angeschnitten, ausreichend genug, dass man sich als Leser ein Bild davon machen kann. Es gibt Dinge, die an Grausamkeit nicht zu überbieten sind. Der Mensch ist vermutlich die größte Verfehlung der Schöpfung.

Der Schreibstil von Sabrina Železný ist angenehm und ich hatte das Buch in wenigen Stunden gelesen. Man möchte einfach immer weiterlesen um zu erfahren was denn nun tatsächlich mit Guadalupe passiert ist. Vielleicht lebt sie ja sogar noch? Sie wäre etwas über 100 Jahre alt.

Mein Bauchgefühl hat mich auch hier nicht im Stich gelassen. Ich war mir von Anfang an sicher, dass einer der Beiden (Francisco / Emilio) nicht das ist was, er vorzugeben scheint. Aber mehr verrate ich dazu natürlich nicht.

Ich fotografiere selbst leidenschaftlich gerne, von daher kann ich die Faszination verstehen, denen die Protagonisten im Buch im Bezug auf die Fotografie erlegen sind. Gerne würde ich die beschriebenen Fotos einmal sehen.