Rezension

Wasser ist Leben

Zwölf Wasser - Zu den Anfängen - E. L. Greiff

Zwölf Wasser - Zu den Anfängen
von E. L. Greiff

Bewertet mit 5 Sternen

Zwölf Wasser - der Name ist Programm.
Allerdings darf man keinen reißenden Fluss erwarten.
Es gibt keine großen Action-Szenen oder Hau-drauf-Schlachten, soweit ich mich erinnere gibt es im ganzen Buch überhaupt nur zwei richtige Kampfszenen.

Das Buch ist eher ein ruhig fließendes Bächlein, dass es aber trotzdem geschafft hat mich mitzunehmen und immer weiter mit sich fortzutragen in seine andere Welt.

Den Vergleich zu Tolkien oder anderen großen High Fantasy-Autoren braucht E.L. Greiff (meiner Meinung nach) nicht zu scheuen.
Sein Schreibstil ist großartig und es ist wirklich herrlich, mal wieder ein Buch zu lesen, das weder blutige Schlachten noch schwülstige Liebesszenen braucht, um den Leser zu fesseln.

Mich hat das Buch begeistert und ich freue mich schon sehr auf den Genuß des zweiten Teils.

Hier noch ein Passage das mir wirklich gut gefallen hat:

Der Mensch kann in seinem Seelengebäude herumspazieren und es einrichten, wie es ihm passt:
Er kann beispielsweise Herzlichkeit hineinstellen oder Großmut, Ehrlichkeit oder Treue, Mäßigung oder Weisheit, Tapferkeit oder Willensstärke - die Auswahl ist groß. Manche nehmen von allem ein wenig, andere von einem viel.
Und, wir wissen es, nicht alle Räume in unserem Seelengebäude sind immer sauber und aufgeräumt. Wenn man nicht ständig hinterher ist, legt sich Staub auf die Möbel....
Aber die finstere Kammer bleibt verschlossen. Denn was da drin ist, darum kümmert man sich besser nicht - mit ein wenig Dreck kann man leben: dem Grauen zu begegnen, das in einem selber wohnt, ist zu entsetzlich.
Zwölf Wasser - Zu den Anfängen (Seite 570)
E. L. Greiff