Rezension

Weinbergschnecke und Taubenschwänzchen

Endling -

Endling
von Jasmin Schreiber

… gehören zu den Tieren, die im Jahr 2041 so gut wie ausgestorben sind. Jedenfalls in Jasmin Schreibers neuem Roman „Endling“.

Es ist eine düstere   -   aber durchaus vorstellbare  -  Welt, in der Zoe, eine junge Biologin, lebt und arbeitet: das Artensterben ist in vollem Gange, die Menschen werden von Pandemien heimgesucht, es gibt staatliche Repressalien und frauenfeindliche Gesetze. Als Zoes Mutter eine Kur macht, um ihr Alkoholproblem in den Griff zu bekommen, beginnt für Zoe eine neue Zeit. Sie muss sich um ihre junge Schwester Hanna und ihre Tante Auguste kümmern, die ebenfalls beide nicht unproblematisch sind; Hanna steckt in einer Pubertätskrise, Auguste, ebenfalls Wissenschaftlerin, leidet unter panischer Angst vor Viren. In dieses Szenario platzt die Nachricht, dass Tante Augustes Freundin Sophie verschwunden ist, und die drei Frauen fassen einen folgenschweren Entschluss …

Der Roman ist sehr unterhaltend geschrieben, teilweise mit leisem Humor unterlegt. Die Autorin lässt den Ton zwischen Alltagssprache und wissenschaftlichen Betrachtungen wechseln, was mir recht gut gefällt.

Es sind schwerwiegende Themen, die Jasmin Schreiber hier aufgreift, allerdings werden sie nur angerissen, manches nur angedeutet. Hier habe ich ein wenig mehr Deutlichkeit vermisst.

Trotz düsterer Prognosen zeigt Schreiber aber auch Rückzugsorte auf -  um etwas Licht ins Dunkel zu bringen? Leider bleiben sie äußerst nebelhaft, mystifiziert, was mir nicht zum  Gesamtkonzept des Romans zu passen scheint. Schade!