Rezension

Weniger seicht als erwartet

Sommer unseres Lebens - Kirsten Wulf

Sommer unseres Lebens
von Kirsten Wulf

Bewertet mit 3.5 Sternen

Genau 25 Jahre ist es her, dass Hanne, Miriam und Claude sich zufällig kennen lernten und einen unvergesslichen Sommer in Portugal verbrachten. Damals gaben sie sich das Versprechen, diese Reise in genau 25 Jahren zu wiederholen.
Nach einigem Zögern machen sich die mittlerweile 50-jährigen Damen tatsächlich auf den Weg nach Portugal.
Was folgt ist eine Situation zwischen Fremdheit und Vertrautheit. Ein halbes Leben ohne Kontakt ist eine lange Zeit, die jeder auf eine andere Art verbracht hat. Dennoch sind Claude, Hanne und Miriam im Grunde ihres Herzens die selben wie früher und so dauert es nicht lange, bis die Freundschaft von damals wieder auflebt.

Allein vom Klappentext und Cover des Buches hatte ich nicht allzu hohe Erwartungen an „Sommer unseres Lebens“ und habe eine seichte Strandlektüre erwartet. Deswegen war ich positiv überrascht, dass das Buch doch ein wenig mehr Tiefgang bieten konnte. Geplatzte Träume, Existenzangst und gescheiterte Beziehungen sind nur einige Themen, mit denen sich die drei Frauen konfrontiert sehen.
Dazu kam noch eine große Mischung an Pleiten, Pech und Pannen in Form von defekten Handys, gestohlenen Kreditkarten und einem kaputten Auto. In der Häufung ist es zwar nicht wirklich wahrscheinlich, trägt aber dazu bei, das Chaos komplett zu machen sowie mehr als einen Wutausbruch zu provozieren.

Dieser Trip ist für die Freundinnen nicht nur eine Reise in die Vergangenheit sondern auch eine Reise zu sich selbst, an deren Ende jeder mit neuen Erkenntnissen zurück kommt.

Bis auf eine Länge im vorderen Drittel des Romans lies sich „Sommer unseres Lebens“ sehr kurzweilig lesen. Land und Leute sind sehr gut beschrieben, wodurch die Handlung lebendig wurde.