Rezension

Wenn die Kinder aus dem Haus sind, wird Weihnachten ganz anders. Oder doch nicht?

Das Geschenk -

Das Geschenk
von Alina Bronsky

Bewertet mit 4 Sternen

Mein erster Roman von Alina Bronsky. Eigentlich hatte ich ein dickeres Buch erwartet. Aber so ist es ein Roman, der sich z.B. an den Weihnachtsfeiertagen wenn etwas Zeit ist, locker in einem Rusch lesen lässt.

Der Roman ist aus der Sicht von Peter geschrieben, der gemeinsam mit seiner Frau Kathrin eher unfreiwillig einen alten Freund besuchen geht. Eigentlich wollten sie gemütlich wegfahren, da sie nun ohne Kinder Weihnachten verbringen können, aber Kathrin hat aus Mitleid zugesagt, das Fest mit Klaus zu verbringen. Allerdings ist Klaus nach dem Tod seiner Frau offensichtlich gar nicht so unglücklich, wie gedacht, da er bereits eine neue Freundin gefunden hat. Nach und nach erfährt der Leser allerhand unvorhergesehenes zu den einzelnen Figuren, was teilweise befremdet, oft aber auch durch die sprachlichen Fertigkeiten von Bronsky mit viel schwarzem Humor für gute Unterhaltung sorgen.

Eine wirkliche Weihnachtsgeschichte ist der Roman zwar nicht, da sich alles auch gut zu einer anderen Jahreszeit abspielen könnte. Trotzdem zeigt Bronsky durch den Roman einerseits amüsierend, andererseits nachdenklich stimmend, verschiedene Klischees auf oder lässt uns über eigene Beziehungen und Freundschaften nachdenken. Ein gelungener, kurzer Roman, der sich auch gut als Geschenk - nicht nur aufgrund des Titels - eignet.