Rezension

´Wenn ein One-Night-Stand zu mehr wird

Trusting Liam - Tief in meinem Herzen - Molly McAdams

Trusting Liam - Tief in meinem Herzen
von Molly McAdams

Bewertet mit 2 Sternen

In „Trusting Liam – Tief in meinem Herzen“ von Molly McAdams geht es um Kennedy & Liam. Kennedys Vater wird von einer Gang bedroht & ganz besonders sind Kennedy & ihre Zwillingsschwerter Kira in ihrem Visier. Um die beiden zu schützen schickt der Vater sie nach Kalifornien. Dort wird Liam von Eli, dem Onkel der beiden, dazu verdonnert sie beide zu akklimatisieren, also zu Partys mitnehmen etc. Liam ist im ersten Moment nicht erfreut darüber, erkennt Kennedy jedoch schnell wieder. Sie hatten vor einem Jahr einen One-Night-Stand. Und seit dem konnte er sie einfach nicht vergessen. Nun scheint seine zweite Chance gekommen zu sein. Wenn Kennedy nur nicht so abweisend wäre ...

 

 

Der Schreibstil ist angenehm. Es lässt sich schnell lesen. Ich mochte jedoch die Formulierung „Sie/Er gehört mir“ einfach nicht. Ein Mensch gehört schließlich keinem, da er kein Gegenstand ist. Aber ich weiß nicht in wie weit das an der Übersetzung oder am Originaltext liegt. Es wird dabei abwechselnd aus Kennedys & Liams Sicht erzählt.

 

Die Charaktere waren größtenteils nicht meins. Liam war sehr dominant. Wie oben schon gesagt war er es oft, der sagte, dass Kennedy ihm gehören würde. Das allein fand ich schon nicht sonderlich gut & auch nicht romantisch. Allerdings ist es dabei nicht geblieben. Er hat ihr auch oft Befehle gegeben, ihren Willen ignoriert & sie zu bestimmten Dingen gezwungen. Zwar schien dies oft unter sanftem Druck zu geschehen & er hat ihr auch nie was wirklich schlimmes aufgezwungen. Es schien mehr etwas zu sein, bei dem beide wissen, dass sie es sowieso tun wird oder will. Aber trotzdem mochte ich es nicht, da er der Meinung war, dass er einfach so für sie entscheiden kann. Sie hat ein Recht auf Entscheidungsfreiheit auch wenn sie sich dabei schadet. Das hat mir daher nicht gefallen. Vor allem auch, dass es auf diese Weise etwas verharmlost wird.

Kennedy & auch Kira waren dagegen sehr oft einfach nur zickig. Äußerlich sollten sie erwachsen wirken, da sie beide viele Tatoos hatten & schon 22 waren. Benommen haben sie sich aber teilweise wie pubertierende Mädchen. In vielen Situationen war Kennedy einfach ohne Erklärung launisch & kratzbürstig. Passend dazu war auch die Selbstverleumdung, die sie an den Tag legte. Später kam dann eine Erklärung für so manches, die aber echt nicht überzeugend war & einfach übertrieben wirkte. Man muss aber auch sagen, dass sich Kennedys Kratzbürstigkeit & Liams Kontrollzwang teilweise gegenseitig hochgeschaukelt hat.

Ich mochte auch die restlichen Beziehungen in diesem Buch nicht so recht. Vor allem die zwischen den Schwestern Kennedy & Kira. Sie sind sich beide manchmal nur auf die Nerven gegangen. Kira hat zu Beginn viel rumgejammert. Den Part hat dann irgendwann Kennedy übernommen. Es gab die ein oder andere Szene in der man gemerkt hat, dass sie sich gut kennen, aber behandelt haben sie sich meist nicht so gut. Vor allem gegen Ende ist etwas geschehen, was man durch einfaches miteinander reden hätte verhindern können. Aber natürlich wurde das nicht gemacht. Ich fand das leider eine nicht so tolle & überhaupt nicht vorbildhafte Darstellung von Freundschaft bzw Geschwisterliebe.

 

Der Plot wurde zu Beginn durch Kennedys Weigerung etwas lang gezogen. Später passierte dann mehr auf einen Schlag. Jedoch kam dann da ein Element hinzu, dass ich nicht gebraucht hätte. Ich möchte jetzt nicht erklären was es war, da es zu viel vorweg nehmen würde, aber es ist ein Element, das ich grundsätzlich nicht mag. Zum Glück wurde es hier nicht so stark dargestellt wie in anderen Geschichten dieser Art. Ansonsten war es ein solider New Adult Plot. Die Handlung konnte so einige Szenen effektiv emotional aufladen. Die Liebesgeschichte war auf jeden Fall nachvollziehbar.

Ich mochte es, wie die Autorin die „Love & Lies“-Reihe & auch „Taking Chances“ hier mit eingewoben hat. Man sollte diese Bücher vor der Lektüre von „Trusting Liam“ lesen, da man diese Geschichten sonst gespoilert bekommt. Verständlich ist „Trusting Liam“ aber auch als eigene Geschichte & unabhängig von den anderen Büchern.

 

 

Fazit: Leider hat das Buch viele Elemente enthalten, die ich nicht wirklich mochte. Manchmal war ich etwas frustriert, aber teilweise gab es auch schöne Augenblicke. Also trotz gutem Ansatz haben mich die Mängel gestört. Daher leider nur 2 Sterne.