Rezension

Wichtiges Thema unterhaltsam und inspirierend aufgegriffen

Ich dachte, zu zweit muss man nicht alles selber machen -

Ich dachte, zu zweit muss man nicht alles selber machen
von Heike Abidi

Bewertet mit 5 Sternen

Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und so viele andere Dinge wie Geburtstagsgeschenke, Basteln im Kindergarten, diverse Termine etc. bleiben so oft an Frauen und Müttern hängen. Vor allem der „Mental Load“, also das Drandenken, ist in Deutschland immer noch Frauensache.

Wie können Frauen mehr Last abgeben? Wie können wir zu einer besseren Verteilung oder Balance kommen?

Die Autorinnen erzählen kurze Episoden aus unterschiedlichen Perspektiven, die konkrete Beispiele rund um Vereinbarkeit, Mental Load, Lebenssituation, Selbstfürsorge und damit auch Lösungsansätze beinhalten.  

 

 

Meine Meinung:

Ich mag die Bücher von Heike Abidi und Lucinde Hutzenlaub sehr und dieses finde ich besonders gelungen. Es packt ein extrem wichtiges und relevantes Thema an und zwar auf so humorvolle Weise, dass man wirklich gut unterhalten wird, gleichzeitig aber auch nachdenklich wird. Somit ist den beiden wirklich ein sehr guter Spagat gelungen.

 

Die Auswahl der Geschichten und Episoden hat mir sehr gut gefallen, denn sie zeigen eine bunte Mischung innerhalb des Themas. Es gibt um Kinderbetreuung, Haushalt, Pflege von Angehörigen, Familien, Alleinerziehende, Singles…. – eine wirklich abwechslungsreiche Mischung verschiedener Lebensentwürfe. Letztlich zeigen sich aber in all den unterschiedlichen Situationen ganz ähnliche Herausforderungen, d.h. oft sind es die Frauen, die einen größeren Anteil der unbezahlten Sorgearbeit übernehmen und die oft überlastet sind.

Insofern fand ich es sehr anregend, einige Beispiele und Strategien zu lesen, wie eine bessere Aufteilung oder Reduzierung von Mental Load klappen kann und wie man sich auch mehr um sich selbst kümmern kann.

 

Ein ganz wichtiges Learning ist für mich auch, dass wir uns als Frauen gegenseitig unterstützen müssen und nicht noch durch „Mom-Shaming“ zum Druck auf andere Mütter beitragen!

Weiterhin wurde ich auch darin bestärkt, wie wichtig es ist, Hilfe anzunehmen.

 

Neben den guten und wichtigen Botschaften dieses Buches fand ich es auch total unterhaltsam – es gab berührende Geschichten über Scheidungen, aber vor allem ganz viele lustige Geschichten. So habe ich zum Beispiel sehr über die Episode mit Lucindes Terminkalender amüsiert, in dem  zwar Termine eingetragen sind, dann aber manchmal keiner mehr weiß, was das für ein Termine war…

 

Besonders gut gelungen finde ich in diesem Buch auch, wie die Autorinnen sich gegenseitig die Bälle zuspielen. Man merkt, dass die beiden ein eingespieltes Team sind und beim Schreiben extrem gut drauf waren.

 

 

Fazit:

100%ige Empfehlung von meiner Seite für dieses nicht nur wichtige, sondern echt gut zu lesende Buch. Lasst uns gemeinsam für eine Veränderung der Rollenbilder sorgen!