Rezension

Wie gut kennt man seine ehemaligen Freunde?

Das Klippenmädchen -

Das Klippenmädchen
von Jill Childs

Wie gut kennt man eine Freundin, die man schon seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat, noch? Diese Frage stellt sich auch Sophie, als sie eine Einladung per E-Mail von ihrer damaligen Jugendfreundin bekommt, sie im abgeschiedenen Cottage zu besuchen. Die Einladung klingt eher wie ein Hilferuf und ebenso entwickelt sich ihr tatsächlicher Aufenthalt bei der Familie ihrer ehemaligen Freundin auch. Als Leser*in wird man von Sophie mitgenommen in ihre Gedankenwelt, sie teilt ihre Gefühle offen und auch ihre Ängste und Abneigungen. Somit erhält der Thriller eine emotionale Seite, der die Geschichte trägt, wie ich es sehr gerne mag. Als Leser*in ist man gefangen im Strudel der Ereignisse und der Emotionen. Vor allem die kleine Tochter Lucy scheint schlimme Dinge gesehen und erfahren zu haben, über die sie nicht sprechen kann.

Mir hat der Thriller sehr gut gefallen, bis auf den Schluss, denn dieser war etwas zu dick aufgetragen. Die Ereignisse haben sich überschlagen, eine wilde Hetzjagd wie in einem Actionfilm und dann ein relativ rasches und glattes Ende. Ich mag lieber realitätsnahe Abschlüsse, auch wenn nicht immer ein Happy End möglich ist.