Rezension

Wieder eine sehr süße Geschichte mit tollen, faszinierenden Charakteren

Love, theoretically -

Love, theoretically
von Ali Hazelwood

Bewertet mit 5 Sternen

Bis auf die kurzen Novellen hat mich bis dato jeder Roman von Ali Hazelwood überzeugt und begeistert. Im Nachwort sagt die Autorin selbst, dass dies ihr wahrscheinlich wissenschaftlicher Roman ist. Das war für mich ein Punkt, der diese Geschichte so besonders gemacht hat. Es gibt hier eine Parallele zu einem tatsächlichen Wissenschaftsskandal und es gibt noch mehr Einblicke in die Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Artikeln. Obwohl die Wissenschaft mehr Raum erhält, gibt es noch genug Raum für eine wunderschöne, tiefgründige Liebesgeschichte.

Dieses Mal geht es nicht um zwei Wissenschaftler, die in einer gleichen Einrichtung arbeiten, sondern um zwei Forscher in quasi verfeindeten Gebieten. Obwohl sich Elsie und Jack noch nicht sonderlich gut kennen, kann Elsie Jack nicht leiden, da er mit einem Artikel dafür gesorgt hat, dass ihr Forschungsgebiet nicht gut angesehen wird. Sie muss sich somit nicht nur darum sorgen, wie sie als Frau in der Wissenschaft Fuß fassen kann, sondern auch noch als theoretische Physikerin. Um Elsie steht es so schlimm, dass sie mit ihrem Job noch nicht einmal genug Geld für die Miete verdient. Somit hat sie noch einen Nebenjob als Escort Girl. Sie ist sehr gut dadrinnen, die Frau für einen Abend zu sein, den jemand anderes braucht, aber nicht gut dadrinnen, sie selbst zu sein.

Für mich war Jack ein echter Traummann. Ich würde ihn zur Not auch einfach als besten Freund an meiner Seite nehmen. Er ist jemand, der sich nicht zu leicht aus der Ruhe bringen lässt und auf den zu hundert Prozent Verlass ist. Es war wundervoll mitzuerleben, wie Jack und Elsie sich richtig kennengelernt haben. Dabei hat sich nicht nur Elsie in Jack verliebt, sondern ich mich ebenfalls ein bisschen. Das sind für mich immer die besten Geschichten, bei denen ich die Emotionen der Charaktere selbst nachempfinden kann.

Wer von den vorherigen Figuren aus den Roman von Ali Hazelwood noch nicht genug bekommen kann, der kann sich auch auf einen Cameo Auftritt freuen. Die Welt der Wissenschaft ist eben nicht so groß und die ganzen klugen Köpfe kennen sich untereinander. Wie die Bücher Autorin bis dato mochte, kann sich auf einen weiteren gut geschriebenen Roman mit einer Wohlfühlatmosphäre freuen. Wer noch kein Buch von Ali Hazelwood kennt, sollte dies schleunigst ändern und kann ebenso gut mit diesem Buch beginnen. Dieser Roman ist in sich abgeschlossen und hat bis auf den kurzen Cameo Auftritt keine andere Verbindung zu den anderen Büchern. Für mich war dies ein richtiges Lesevergnügen und gehört definitiv zu den Highlights diesen Jahres.