Rezension

Winterlicher Roman zum Entspannen

Die Eisfischerin vom Helgasjön -

Die Eisfischerin vom Helgasjön
von Frieda Lamberti

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich hatte Rieke vor, ihren Winterurlaub gemeinsam mit ihrem Freund Marco und ihren besten Freunden beim Skifahren zu verbringen. Doch dann hat sie einen Unfall und muss am Knie operiert werden, damit ist Skifahren erstmal hinfällig. Das hält ihren Freund jedoch nicht davon ab, alleine in den Skiurlaub zu fahren. Doch dann gibt es für Rieke einen Lichtblick, denn ihre Mutter hat eine Reise nach Lappland gewonnen, die sie Rieke gerne überlässt. Diese macht sich gleich auf den Weg und trifft dabei nicht nur auf ihre alte Studienkollegin Alina, sondern auch auf Theo, mit dem sie ebenfalls studiert hat und nun ein erfolgreicher Künstler ist.
Dieses hübsche Cover lockte mich, das Buch näher zu betrachten, auch wenn ich im ersten Moment noch dachte, es hätte ein skandinavischer Krimi sein können. Trotzdem klang die Geschichte sehr gut und ich wurde neugierig.
Autorin Frieda Lamberti schreibt leicht und flüssig mit genau dem richtigen Maß zwischen Emotionen und Nüchternheit. Dabei schafft sie es, dem Leser nicht nur von den Figuren, sondern auch von den Begebenheiten lebendig zu erzählen. Gerade Riekes Reise nach Lappland hat mir unglaublich gut gefallen.
Hatte ich auf den ersten Seiten noch das Gefühl zu wissen, wie die Geschichte ablaufen wird, wurde ich doch von einigen Wendungen überrascht. Die ein oder andere Idee hatte ich dann zwar vorhersehen können, trotzdem las sich die Geschichte sehr gut. Das lag aber auch mit an diesem großartigen, winterlichen Setting Lapplands. Die Erzählungen über die schneebedeckte Landschaft, aber auch die rund um die Polarlichter lässt einen gedanklich hoch in den Norden reisen.
Rieke ist eigentlich ein sehr liebenswerter Charakter, wenn sie mir doch auch noch etwas naiv vorkam für ihr Alter. Doch diese Reise in den Norden ist nicht nur eine physische Reise, sondern auch eine zur Selbstfindung. Rieke muss sich über ihre Gefühle klar werden, denn Theo löst diese auf ganz andere Weise in ihr aus als Marco, doch Theo hat Frau und Kind. Aber auch sonst beginnt mit der Reise ein großer Wendepunkt in Riekes Leben und sie muss sich für den für sie richtigen Weg entscheiden.
Ihr Freund Marco fand ich völlig unsympathisch und das von der ersten Begegnung an. Er nimmt keine Rücksicht, behandelt Rieke als würde sie ihm nichts bedeuten und auch sonst war er einfach überheblich. Warum Rieke mit ihm zusammen ist, war mir ein Rätsel. Theo ist natürlich das genaue Gegenteil, rücksichtvoll, zuvorkommend und einfach nett, allerdings mit Frau und Kind. Alles also gar nicht so einfach.
Mein Fazit: Die Eisfischerin von Helgasjön ist ein kurzeiliger Roman mit einem wunderschönen, winterlichen Setting. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und man fliegt recht schnell durch die Seiten. Es gab Überraschungen, aber auch vorhersehbare Momente. Wer es sich gern mit einer schönen Geschichte gemütlich macht, ist hier genau richtig.