Rezension

Wozu dieses Spin-Off?

Tanz des Blutes - J. R. Ward

Tanz des Blutes
von J. R. Ward

Schon beim ersten Band des Black Dagger Brotherhood Spin-Offs Black Dagger Legacy: Kuss des Blutes war ich mir nicht ganz sicher, was diese neue Rehe darstellen soll. Ist es wirklich ein Spin-Off? Aber wenn ja, über wen und warum? Protagonistin Paradise wurde in einem Black Dagger Brotherhood Band eingeführt, bevor sie ihre eigene Geschichte bekommen hat, und auch einige andere Figuren der Brotherhood Serie hatten ihren Auftritt. Mehr noch, die Handlung der Brotherhood Reihe wurde in Legacy fortgesetzt. Was das Ganze ziemlich kompliziert macht. Bis wohin muss man in der Brotherhood-Reihe gelesen haben, um sich nicht von Legcay spoilern zu lassen?

Nun ist er da, der zweite Band aus der Legacy-Reihe: Tanz des Blutes. Anders als zunächst vermutet, geht es hier nicht weiterhin im Paradise und Craeg, sondern um ein neues Pärchen: Axe und Elise. Warum also ein Spin-Off schaffen, wenn es doch wieder nur um neue Paare geht und man alle Brotherhood-Bände gelesen haben muss, um inhaltlich mitzukommen? Und warum ein Spin-Off schaffen, wenn gefühlt fünzig Prozent des Buches von Mary und Rhage handeln, dem ersten Brotherhood-Pärchen überhaupt, das bislang zwei komplette Doppelbände für sich beansprucht hat? Ich verstehe noch immer nicht, warum die beiden Legacy-Bände nicht einfach in die Brotherhood-Bände eingegegliedert wurden. Für mich ergibt diese Abspaltung inhaltlich überhaupt keinen Sinn.

Und die Geschichte selbst? Naja. Die Geschichte von Paradise und Craeg hat mich richtig begeistert, weil mir die beiden Figuren so gut gefallen haben. Axe und Elise bleiben dagegen ein wenig blass und Mary und Rhage drängen sich zu sehr in den Vordergrund. Ich hatte mir deutlich mehr Spannung und Romantik, mehr Knistern und Gänsehaut von dem zweiten Legacy-Band versprochen. Auch was den Aufbau des Plots angeht, kann J. R. Ward nicht gerade durch Originalität überzeugen: Melancholischer Einzelgänger verliebt sich in die Frau, die er beschützen soll, und sieht so endlich wieder Sinn in seinem Leben. Hmm. Alles schon mal da gewesen.

Ich würde Tanz des Blutes als eher schwächeren Band des Black Dagger Universums einstufen. Das eigentliche Pärchen kam mir etwas zu kurz und die Geschichte um Mary und Rhage empfand ich als fast unerträglich kitschig. So richtig ist der Funke dieses Mal nicht übergesprungen und ich hatte mir nach Kuss des Blutes doch etwas mehr von diesem Spin-Off - oder was auch immer es sein soll - versprochen.

(c) Books and Biscuit