Rezension

Wunderbar

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

Eine traurige Geschichte, aber Trauer gehört genauso zum Leben wie Liebe. Man muss sich nur trauen, beides zuzulassen. Eine bittersüße Liebesgeschichte.

Kurzbeschreibung:
Manchmal ist das Leben sehr kurz. Die 16 jährige Hazel weiß das, denn sie leidet an einer unheilbaren Form von Schilddrüsen Krebs.
Ihren Eltern zuliebe besucht sie eine Selbsthilfegruppe und lernt dort den schlagfertigen und nicht unattraktiven Augustus kennen. Mit ihm verbringt sie immer mehr Zeit und schließlich verliebt sie sich sogar in ihn, obwohl sie es gar nicht möchte, da es für die beiden sowieso keine Chance geben kann. 

Meine Meinung:
Eigentlich wollte ich das Buch zuerst nicht lesen, denn diese Art der Krankheit ist mir nicht ganz unbekannt.
Dann habe ich einen Bericht über John Green im Fernsehen gesehen - die Orte an denen er sich Inspiration holt - und ich wollte es unbedingt lesen. Dieses unbedingt zog sich allerdings noch etwas, bis ich mich dann letztendlich erstmal für das Hörbuch entschieden habe. (Das Buch wird aber garantiert auch noch bei mir einziehen)
Die Entscheidung, mich doch mit der Geschichte zu beschäftigen war für mich jedenfalls absolut richtig. 

Die Art und Weise, wie John Green dieses wirklich schwierige Thema behandelt, hat mich sehr berührt und gleichzeitig fasziniert. Es ist schon immer unglaublich bewegend zu sehen, wie gerade Kinder und Jugendliche mit ihrer Krankheit umgehen. Für Erwachsene schon beinahe kaum nachvollziehbar, welche Stärke da oft an den Tag gelegt wird. Ich stelle mir oft die Frage ob es eventuell mangelnder Lebenserfahrung oder einem besseren Verdrängungsmechanismus geschuldet ist, dass es erscheint, als könne man in jüngeren Jahren besser loslassen. Von sich loslassen.

Wenn man hört, dass Hazel sich oft, oder sogar meistens, mehr Sorgen um ihre Eltern macht, als um sich selbst, kommt man um einen dicken Kloß im Hals nicht drum herum.
Diesen Kloß wird man im Laufe der Geschichte jedoch öfters zu spüren bekommen.
Trotz aller Traurigkeit wird aber auch viel gelacht. Besonders wenn Hazel mit Augustus und Isaac unterwegs ist, wird Sarkasmus und Ironie groß geschrieben. Es wird diskutiert, tiefgründig philosophiert und manchmal wird auch nur ein Eiergericht zum Thema gemacht.

Viel mehr möchte, und kann, ich dazu gar nicht sagen, denn dieses Buch muss man einfach selber lesen oder sich vorlesen lassen.
Anna Maria Mühe macht das als Vorleserin im Übrigen außerordentlich gut. Eine wirklich schöne und passende Stimme, die viel Emotion vermittelt. 

Fazit:
Eine Geschichte aus dem Leben, um Liebe, Freundschaft, Krankheit und Tod. 
Eine Geschichte zum Nachdenken, Loslassen, Festhalten und zum daran wachsen. 
Eine traurige Geschichte, aber Trauer gehört genauso zum Leben wie Liebe. Man muss sich nur trauen, beides zuzulassen.
Eine bittersüße Liebesgeschichte.
Und all das nicht nur für Jugendliche.
Unbedingt lesen! Oder hören!