Wunderbar anarchistisch und sehr lustig!!! Her mit den Schnapspralinen!

Die Känguru-Offenbarung
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 5 Sternen

"Wollt ihr den totalen Arbeitsplatz? Dies ist ein Antiterroranschlag des Asozialen Netzwerkes."

Der mittlerweile dritte Teil der merkwürdigen Beziehung zwischen Marc-Uwe Kling und einem Känguru („die fulminante Fortsetzung der Fortsetzung“) ist ganz einfach großartig. Ich hatte bis dato zwar noch nichts von der Reihe gelesen, aber nach diesem Buch habe ich direkt die anderen Bände der Reihe bestellt.

Als Kind war ich großer Fan von Paul Maars „Sams“. Klings Känguru ist eine Art erwachsenes Sams: es ist komplette Anarchie, total verrückt, furchtlos und noch dazu unglaublich lustig!

Klar, ein „richtiger“ Roman ist das hier eigentlich gar nicht. Eher eine lose Abfolge skurriler Situationen mit dem Känguru, das ganz besessen davon ist, Marc-Uwe und dessen Psychiater in den Wahnsinn zu treiben, dabei möglichst viele Schnapspralinen zu verdrücken und noch dazu „Antiterroranschläge“ durch sein selbst gegründetes „Asoziales Netzwerk“ zu verüben.

Diese Anschläge sind irgendwie alle gegen die fiesen Weltverschlechterungspläne von Kängurus Antagonisten gerichtet, dem bösen, teewurstsüchtigen Pinguin. So schmuggelt das „Asoziale Netzwerk“ zum Beispiel in ein harmloses Kinderbilderbuch einen philosophischen Diskurs über Seneca hinein. Und verbreitet in den Innenstädten komplette Anarchie und marxistischen Weltanschauungsunterricht.

„Antiterroranschlag“ - allein für dieses Wort liebe ich dieses Buch. Wer nichts gegen Kalauer und geballten Unsinn hat, und noch dazu richtig viel lachen möchte, der sollte dieses Buch unbedingt kaufen!

Ich habe es getan und werde mir demnächst tonnenweise Schnapspralinen besorgen (obwohl ich Pralinen mit Alkohol eigentlich verabscheue). Aber die Lektüre der anderen Kling-Bücher möchte ich mir schon stilgerecht im Sinne des Kängurus versüßen. Und an Schnapspralinen gewöhnt man sich bestimmt auch noch...