Rezension

Zauberhaft..und gut für's Herz...

Das Beste, das mir nie passiert ist - Jimmy Rice, Laura Tait

Das Beste, das mir nie passiert ist
von Jimmy Rice Laura Tait

Eine wirklich humorvolle Liebesgeschichte....die dazu noch in London spielt!

Bekanntlich soll man nicht nach dem Äußeren urteilen - was jedoch bei diesem Buch, das ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte, wirklich schwerfällt. Denn von der Optik des Bucheinbandes her habe ich sofort Feuer gefangen.

Die (Liebes-) Geschichte "Das Beste, das mir nie passiert ist", die sich um die Hauptpersonen Holly und Alex herumschlänget, ist zwar von der Grundidee her nichts komplett Neues, aber sie ist wirklich wunderschön und mit viel Humor von den beiden Autoren, Laura Tait und Jimmy Rice, geschrieben. Und als hätten die beiden in meinem Kopf die ewige Frage gelesen, wie man zu zweit gemeinsam ein Buch verfassen kann...eine kleine Antwort findet man hier im Anhang genau zu diesem Thema vor, "Wie Laura und Jimmy es hingekriegt haben, zusammen ein Buch zu schreiben". Das ist doch mal etwas oder? Endlich mal nähere Infos zu meiner Frage...

"Es fühlte sich schon komisch an, als meine Mum mir erzählte, er sei Lehrer geworden, aber jetzt fühlt es sich noch komischer an, ihn darüber reden zu hören. Ich sehe immer noch unsere Lehrer vor mir. Das waren RICHTIGE Erwachsene." S. 93

Auch ein Gedanke, den ich immer wieder einmal habe - denn ich fühle mich noch genauso wie vor 20 Jahren, bin aber auch der festen Meinung, dass damals alle anderen Erwachsenen sich völlig anders gefühlt haben müssen, als ich es heute tue.. Verständlich? (Habt Ihr solche Gedanken auch?)

"Vielleicht war ich bisher zu hart mit ihm. Ich schätze, er ist wie ein Paar Schuhe, die sich ausgelatscht haben, weil ich sie jeden Tag getragen habe. Ich musste sie eine Weile weglegen, um zu merken, dass sie eigentlich ziemlich bequem sind." S. 333

Und, finden wir uns auch darin wieder?

Weil die Schreibweise in diesem Buch so schön ist, jetzt noch ein letztes, klitzekleines Zitat...

"..seufze ich ins Telefon, während ich mich nach hinten auf mein Bett fallen lasse, damit mein Herz meine neuen Schuhe nicht mit Blut beschmiert." S. 227

Auch wieder sehr bildlich gesprochen, tolle Wortwahl.

Die Charaktere, Holly und Alex, wirken so sympathisch, dass man sie einfach gern haben muss. Liebenswert, völlig unterschiedlich, leben sie in ihrem persönlichen, leichten Chaos vor sich hin, in dem sie sich immer wieder umkreisen, voneinander entfernen, wiederfinden und versuchen, ihr Glück zu finden.

Gut gefällt mir, dass das Buch - mit Zeitsprüngen heute/vor 11 Jahren -  jeweils abwechselnd aus der Perspektive von Holly und Alex geschildert ist. Immer aneinander anschließend, so weiß man gut, was der andere denkt und wie die Geschichte weitergeht. 

Die Nebencharaktere sind ebenfalls einfach zum gernhaben; Kev ist ein herzensguter, offener, absolut direkter und sehr witziger Typ, genauso sympathisch ist auch Jemma, Kollegin und Freundin von Holly, die gerne sehr freizügig und schlagfertig aus ihrem (Liebes-) Leben plaudert. 

Sprachlich ist "Das Beste, das mir nie passiert ist" (lässt dieser Titel übrigens auf die Beziehung der beiden Autoren zueinander schließen?) flüssig und sehr humorvoll geschrieben, so dass es (leider!) sehr schnell durchgelesen ist und man Holly und Alex wieder sich selbst überlassen muss.

Für alle London-Liebhaber ist dieses Buch natürlich von vornherein ein Muss, man hat an vielen Stellen diese tolle Metropole direkt wieder vor Augen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Es hätte ruhig noch ein wenig länger sein dürfen..;-)

 

Kommentare

vantob kommentierte am 11. Januar 2015 um 00:47

Eine richtig tolle Liebesgeschichte-herzerwärmend...