Rezension

Zehntausend Augen

Zehntausend Augen - Klaus Seibel

Zehntausend Augen
von Klaus Seibel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der LKA- Kommissarin Ellen Faber wird spektakulär durch eine neben ihr explodierende Litfaßsäule ein Paket zu gespielt. Dieses enthält Kameras, die in der Einsatzentrale zu installieren sind, sonst gibt es weitere Bomben. Die Polizei spielt das Spiel des Erpressers mit und Ellen rettet auch einige Menschenleben, in dem sie sich den Wünschen des Erpressers fügt und sich auszieht.

Das wird hochspannend erzählt und ich habe gestern Abend meine Schlafenszeit um 1 gute Stunde verpasst um weiterzulesen, weil ich nicht aufhören konnte. Einmal muss Ellen sogar ihre Nichte und ihren Neffen retten und dafür zieht sie vor Hunderttausenden von Menschen ihren BH aus.

Das wird, wie gesagt, absolut spannend und mitreissend erzählt, aber letztendlich ist der Preis so hoch ja nun doch nicht. Dies umso mehr als man auch einiges aus dem Liebesleben der Kommissarin erfährt und sie durchaus kein Kind von Traurigkeit ist und außerdem ausgesprochen attraktiv.

Im letzten Drittel erreicht das Spiel mit dem Erpresser dann seinen Höhepunkt und er hat den Ermittlern Ellen Faber belastende Fingerabdrücke zugespielt. Sie wird verhaftet und vernommen. Gleichwohl spielt sie dann das Endgame mit dem Erpresser und es kommt anschließend zu einem Showdown allein zwischen ihr und dem Täter. Entlarven kann sie ihn dabei nicht, obwohl sie ihn kennt, was der Leser auch ziemlich von Anfang an weiß, weil es Einschübe mit der Geschichte des Täters gibt, aus der Leser sowohl dessen Namen, als auch dessen Motivation kennt.

Der Schluss ist dann offen und gibt letztlich keine wirkliche Lösung und das finde ich schade und kostet einen Stern. Nach dem, was man über den Täter erfährt, hätte Ellen mit ein bißchen mehr Gehirnarbeit und echter Ermittlungsarbeit z.B. zusammen mit der Psychologin mehr erreichen können. Stattdessen reibt sie sich in Kompetenzkonflikten und im Durchsetzungskampf als Frau als Leiterin eines SEK beim LKA auf. Das hat mir nicht gefallen. Ich mag positive Typen lieber, die dann eine gute Geschichte lösen.

Trotzdem eine klare Leseempfehlung für Krimi-und Thrillerfreunde. Das Buch ist einfach wahnsinnig spannend und gut geschrieben.