Alle Rezensionen von forti

Ein Sommer in Niendorf -

Ein Sommer in Niendorf
von Heinz Strunk

Nicht meins

Heinz Strunk lässt mich mal wieder ratlos zurück: ist das jetzt große Literatur oder cringe? Vielleicht ja auch beides. Der absolut unsympathische Protagonist urlaubt in Niendorf an der Ostsee und will dort seine Familiengeschichte aufschreiben.

Im Wasser sind wir schwerelos -

Im Wasser sind wir schwerelos
von Tomasz Jedrowski

Polen 1980

Tomasz Jedrowski beschreibt in seinem Debüt eine schwule Liebe in Polen 1980. So die Kurzfassung, aber das Buch bietet mehr als auf diesen ersten Blick erkennbar. Die Liebes- ist auch eine Coming-of-Age-Geschichte und ist einfühlsam beschrieben.

Zur See -

Zur See
von Dörte Hansen

Highlight

Dörte Hansen nimmt sich in ihrem dritten Roman "Zur See" das Leben auf einer Nordseeinsel vor. Im Mittelpunkt steht die Familie Sander, bei der Mutter, Vater und drei erwachsene Kinder alle ihre eigenen Kämpfe mit sich selbst, der Umwelt und dem Alltag austragen.

Lügen über meine Mutter -

Lügen über meine Mutter
von Daniela Dröscher

Toxische Beziehung

Daniela Dröscher beschäftigt sich in dieser Autofiktion mit ihrer Kindheit in den 1980'ern, die stark geprägt war durch die toxische Beziehung ihrer Eltern. Diese kaputte Beziehung bestimmt das ganze Familienleben, aber am meisten leidet darunter die Mutter, die der Vater ständig in Rollen und Figuren zwingen will, die sie so nicht erfüllen möchte oder kann.

Die Stimme meiner Schwester -

Die Stimme meiner Schwester
von Itamar Vieira Junior

Brasilien, Mitte des 20. Jahrhunderts

In Itamar Vieira Juniors "Die Stimme meiner Schwester" erzählen die beiden Schwestern Bibiana und Belonísia im Wechsel aus ihrem Leben im ländlichen Brasilien Mitte des 20. Jahrhunderts. Würde diese Zeitangabe nicht in der Ankündigung des Verlages erwähnt und würden im Buch nicht Autos und Motorräder vorkommen, könnte man auch denken, dass das Buch im 18. oder 19. Jahrhundert spielt.

Der grössere Teil der Welt - Jennifer Egan

Der grössere Teil der Welt
von Jennifer Egan

Kein Musik-Buch!

Erwartet hatte ich einen Musik-Roman mit Punkrock, Band- und Tourleben etc. Bekommen habe ich einen Roman, der sich vor allem durch Perspektiv- und Zeitwechsel auszeichnet, das Thema Musik aber immer nur streift. Den Überblick über die verschiedenen Zeitebenen und das umfangreiche Personal zu behalten, war durchaus fordernd.

Die Wunder
von Elena Medel

Tragisch und etwas sperrig

Elena Medel beschreibt in ihrem Roman-Debut zwei Frauenleben, nämlich die von Großmutter María und Enkelin Alicia. Dass die beiden sich nie kennengelernt haben, ist schon ein erstes Anzeichen dafür, dass "Die Wunder" ein eher tragisches Buch ist. Die Entfremdung zwischen Töchtern und ihren Familien zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, allerdings ohne intensiv behandelt zu werden.

Vier.Zwei.Eins. - Erin Kelly

Vier.Zwei.Eins.
von Erin Kelly

Gut

Gerade in der ersten Hälfte hätte man das Buch vielleicht etwas zusammen kürzen können, da hatte es schon ein paar Längen. Insgesamt aber gut und flüssig lesbar – ich kam trotz zwei Zeitebenen und zwei Erzählperspektiven immer gut mit.

Der Mann, der vom Himmel fiel -

Der Mann, der vom Himmel fiel
von Walter Tevis

Klassiker?

Man merkt "Der Mann, der vom Himmel fiel" von Walter Tevis an, dass es keine Neuerscheinung des 21. Jahrhunderts ist, sondern erstmals bereits in den 1960'ern erschienen ist. Die beschriebene Welt, die aus Sicht der 1960'er Jahren wahrscheinlich innovativ und utopisch war, wirkt für die heutige Leserschaft eher gewöhnlich bis nostalgisch.

Samson und Nadjeschda -

Samson und Nadjeschda
von Andrej Kurkow

Kiew 1919

Vom Diogenes-Verlag wird "Samson und Nadjeschda" auch als Krimi angekündigt. Ein Krimi ist es aber nur bedingt.

Die Leben der Elena Silber -

Die Leben der Elena Silber
von Alexander Osang

Stimmige Familiengeschichte

Achtung (nicht sonderlich tiefgehende) Spoiler!

Freundin bleibst du immer -

Freundin bleibst du immer
von Tomi Obaro

Drei nigerianische Frauen

Eine Dreier-Freundschaft ist immer eine Herausforderung und auch Funmi, Enitan und Zainab haben es oft nicht leicht miteinander, sind schließlich auch räumlich getrennt – dennoch hat ihre Freundschaft über Jahrzehnte Bestand.

Bekenntnisse eines Betrügers -

Bekenntnisse eines Betrügers
von Rahul Raina

Nicht überzeugend

Gefallen haben mir in "Bekenntnisse eines Betrügers" der Witz und die Anspielungen auf den Alltag, die Kultur in Indien. Diese Anspielungen sind oft sehr kurz und auf den Punkt gebracht – trotzdem waren sie auch für mich, die ich mich mit Indien überhaupt nicht auskenne, gut verständlich. Respekt an 
den Autor Rahul Raina dafür, das so schreiben zu können! 

Neptun 1986 -

Neptun 1986
von Frank Granitz

Gelungen

Wenn man im Sommerurlaub durch Warnemünde schlendert, erinnert (außer der Beschaffenheit einiger Bürgersteige) so gut wie nichts an die DDR – auch das Hotel Neptun könnte so genauso gut im Westen stehen. Umso interessanter, sich die Vergangenheit anhand eines Romans vor Augen zu führen.

Die sieben Männer der Evelyn Hugo -

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
von Taylor Jenkins Reid

Potential nicht ausgeschöpft

"Die sieben Männer der Evelyn Hugo" startet wie der Titel vermuten lässt, mit der Beschreibung einer Schauspielerin im oberflächlichen Hollywood, wo Ehen oft schnell und aus Kalkül geschlossen werden - was dann auch Evelyn mehrfach macht. Als diese Geschichte dann irgendwann erwartbar etwas eintönig wird, nimmt sie den ersten Dreh (es folgen weitere) - Evelyn verliebt sich in eine Frau.

Waldinneres -

Waldinneres
von Mónica Subietas

Nicht überzeugend

Eine Geschichte über Männer, Zufälle und ein kleines Gemälde von Gustav Klimt. Nach einigen Zeitsprüngen konzentriert sich die Geschichte auf die Handlung im 21. Jahrhundert in Zürich. Hier treffen mehrere Männer aufeinander, die eine Verbindung zu dem Gemälde Waldinneres haben. Nach und nach setzt sich das Puzzle rund um das Bild und seine Besitzverhältnisse zusammen.

Schallplattensommer -

Schallplattensommer
von Alina Bronsky

Interessante Protagonistin, mäßige Story

Alina Bronsky hat mit Maserati eine Figur geschaffen, die in Erinnerung bleibt: eine 16-jährige, die es nicht leicht hat in ihrem Leben, sich aber damit arrangiert und nie unzufrieden wirkt – ob man diese fast schon Selbstaufopferung jetzt gut finden mag oder nicht. Auch ein Highlight: die Atmosphäre eines Sommers auf dem Land (Brandenburg?).

Gesang der Fledermäuse - Olga Tokarczuk

Gesang der Fledermäuse
von Olga Tokarczuk

Geschichte einer Außenseiterin

Unwirtliche Gegend in den Bergen zwischen Polen und Tschechien. Ungewöhnliche Protagonistin mit Charakterzügen und Vorlieben, durch die sie überall aneckt. Trotzdem sie manchmal mit ihrer Außenseiterrolle hadert, geht sie unbeirrt ihre Weg, was sie mir wiederum sympathisch machte.

Übersichtliche Handlung. Eher langsam erzählt, aber gut lesbar.

Kruut - Wildpflanzen im Alltag -

Kruut - Wildpflanzen im Alltag
von Annika Krause

Für mich zu spirituell

Der Begriff 'Kruut' sagte mir vor der Lektüre des Buches nichts - der Untertitel 'Wildpflanzen im Alltag' klang aber interessant. Dass Kruut für die beiden Autor*innen Annika Krause und Thorben Stieler eine Philosophie (und Name ihres Unternehmens) ist, habe ich erst im Buch erfahren.

Niemals satt -

Niemals satt
von Monchi

Eine Geschichte nicht nur übers Abnehmen

Monchi, der Frontmann von Feine Sahne Fischfilet, schreibt in seinem Buch "Niemals satt" über das Abnehmen und auch viel über sich selbst. Als Band-Pause und Pandemie zusammen kamen, hatte er auf einmal viel Zeit zur Selbstreflektion und hat diese nicht nur genutzt, um abzunehmen, sondern auch um mehr über sich selbst herauszufinden - und das dann im vorliegenden Buch zu verarbeiten.

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