Alle Rezensionen von forti

Das Glashotel -

Das Glashotel
von Emily St. John Mandel

Ungewöhnliche Erzählweise

Emily St. John Mandels neuer Roman "Das Glashotel" zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Erzählweise aus. Die Autorin nähert sich der Geschichte und der Hauptfigur Vincent immer wieder neu – aus dem Blickwinkel ganz unterschiedlicher Nebenfiguren, deren Verknüpfung zu Vincent oftmals auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist.

Was ich euch nicht erzählte - Celeste Ng

Was ich euch nicht erzählte
von Celeste Ng

Super!

In Celeste Ngs Romanen (ich habe zuerst "Kleine Feuer überall" gelesen und nun endlich auch ihr Debüt "Was ich euch nicht erzählte") wimmelt es von Problemfeldern. Dabei wird die Autorin beeindruckenderweise allen Themen gleichermaßen gerecht und schafft es zudem, das ganze in einen sehr eingänglichen, gut lesbaren Text umzusetzen. Hier beschäftigt sie sich u.a.

Charly Hübner über Motörhead oder Warum ich James Last dankbar sein sollte -

Charly Hübner über Motörhead oder Warum ich James Last dankbar sein sollte
von Charly Hübner

Gelungen!

Ein Buch über Charly Hübner und den Teufel, eine Kindheit und Jugend, Schlager und Motörhead.
Der Ich-Erzähler unternimmt mit dem Teufel eine Zeitreise in seine Kindheit und Jugend zwischen 1977 und 1987 und erlebt so nochmal seine musikalische und allgemeine Persönlichkeitsentwicklung. 

DAFUQ -

DAFUQ
von Kira Jarmysch

Nicht richtig rund

Ein bisschen wie ich mir den Alltag im Gefängnis (oder Arrest) vorstelle: lang und oft öde. Das Buch zog sich vor allem in der ersten Hälfte ziemlich. Die Hauptfigur Anja nimmt erst spät Kontur an, die Nebenfiguren blieben für mich blass und schwierig zu unterscheiden.

Barbara stirbt nicht -

Barbara stirbt nicht
von Alina Bronsky

Ehrlich und berührend

Anders als der Titel vermuten lässt, ist nicht Barbara die Hauptperson dieses Buches, sondern ihr Ehemann Herr Schmidt. Nach einem Sturz seiner Frau – beide sind im Rentenalter – ist er auf einmal mit Haushalt und Pflege ganz neuen Herausforderungen ausgesetzt als in seinem bisherigen Leben, wo das – ganz alte Schule – das Metier seiner Frau war.

Die letzten Romantiker -

Die letzten Romantiker
von Tara Conklin

Glaubwürdig und einfühlsam, aber ohne Highlight

Tara Conklin erzählt die Familiengeschichte dreier Schwestern und ihres einen Bruders. Eine Mutter gibt es zwar auch, aber die nimmt im Leben der Geschwister nur eine Nebenrolle ein und die Geschwister sind größtenteils auf sich allein gestellt. Erzählt wird die Geschichte ab dem Tod des Vaters Anfang der 1980er Jahre bis ins Jahr 2079.

Sophia, der Tod und ich - Thees Uhlmann

Sophia, der Tod und ich
von Thees Uhlmann

Ungewöhnlich

Dieses Buch ist anders. Der Tod, ein Roadtrip, eine Liebesgeschichte und noch einiges mehr erwarten einen hier. Man muss sich auf diese ungewöhnliches Handlung und auf eine eigenwilligen Logik einlassen, aber dann wird man gut unterhalten. Zwischendurch auch durchaus witzig.

Glitterschnitter -

Glitterschnitter
von Sven Regener

Für die Fans

Sven Regeners neuer Roman schließt zeitlich an seinen Vorgänger "Wiener Straße" an. Aber auch wenn man (so wie ich) diesen noch nicht gelesen hat, kann man "Glitterschnitter" gut folgen. Erzählt wird von ein paar wenigen Tagen in der Vorweihnachtszeit 1980. Allzu weihnachtlich bzw.

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt - Sven Regener

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt
von Sven Regener

Super!

Das Buch über Karl Schmidt, die tragische Nebenfigur in Sven Regeners "Herr Lehmann", die wohl am stärksten in Erinnerung blieb. Es sind fünf Jahre nach "Herr Lehmann", nach dem Mauerfall, nach Karls psychischem Zusammenbruch vergangen. Karl lebt jetzt in Hamburg und hat sich mit seinem Leben zwischen Drogen-WG und Hilfshausmeister- und Hilfstierpflegerjob in einem Kinderheim arrangiert.

Der Mauersegler -

Der Mauersegler
von Jasmin Schreiber

Genau richtig!

In Jasmin Schreibers neuem und zweiten Roman "Mauersegler" geht es um gleich mehrere große Themen: Freundschaft, Familie, Tod, Schuld(gefühle). Das klingt jetzt vielleicht nach einer düsteren und überfrachteten Lektüre, aber wie schon in ihrem Erstling "Marianengraben" trifft die Autorin immer den richtigen, leichten Ton.

Die Nachricht
von Doris Knecht

Wichtiges Thema – nicht ganz überzeugend umgesetzt

Interessant in Doris Knechts neuem Roman ist schon der Ansatz, dass eine Best-Ager-Frau von Cyber-Mobbing/-Stalking betroffen ist und keine Jugendliche. Aber schließlich passiert das auch erwachsenen Menschen, was aber auch nur sehr selten thematisiert wird – umso wichtiger sind solche Bücher.

Junge mit schwarzem Hahn -

Junge mit schwarzem Hahn
von Stefanie vor Schulte

nicht ganz überzeugend

"Junge mit schwarzem Hahn" ist eine märchenhafte Geschichte vor historischer Kulisse. Der Junge Martin und sein altersloser Hahn leben in einer von Gewalt und Armut geprägten Zeit. Martin ist immer freundlich und hilfsbereit, obwohl seine Mitmenschen das oft ausnutzen oder ihm zumindest misstrauisch begegnen.

Bestseller - Klaus Modick

Bestseller
von Klaus Modick

Unterhaltsame Satire

Ganz unterhaltsame Satire auf den deutschen Literaturbetrieb. Hier bekommen alle ihr Fett ab: Verleger, Leser, Kritiker und auch die Schriftsteller. 

Fand es zwischendurch allerdings etwas in die Länge gezogen und wirklich innovativ oder bitterböse ist es auch nicht (naja, muss es ja auch nicht).

Es war einmal in Hollywood -

Es war einmal in Hollywood
von Quentin Tarantino

Ergänzung zum Film

Quentin Tarantino legt mit "Es war einmal in Hollywood" den Roman zum Film von 2019 vor. Die Geschichte über eine Bromance und das Hollywood von 1969 ist mit minimalen Abweichungen die gleiche wie im Film, aber tiefer gehend, mit mehr Details und Hintergrundinfos zu den Charakteren - und **SPOILER SPOILER SPOILER einem anderen Ende. SPOILER SPOILER SPOILER**

Betrunkene Bäume - Ada Dorian

Betrunkene Bäume
von Ada Dorian

Geschichte über das Altern

Das Buch startet in Sibirien, schätzungsweise irgendwann in den 1960'er Jahren. Weiter geht es dann in Berlin im 21. Jahrhundert. Dort spielt sich die Handlung dann größtenteils ab – irgendwie hatte ich mehr Wechsel zwischen den Zeitebenen erwartet, vielleicht mein Fehler. Die beiden Zeitstränge sind durch Erich verbunden – einem Baumliebhaber und -forscher.

Die Kinder hören Pink Floyd -

Die Kinder hören Pink Floyd
von Alexander Gorkow

Eine Kindheit in den Siebzigern

Der Blick eines zehnjährigen Jungen auf ein sehr westdeutsches Jahr 1976. Wohlhabend und auch relativ wohlbehütet lebt der namenlose Ich-Erzähler mit seiner Familie in Meerbusch-Büderich, gegenüber von Düsseldorf. Die Geschichte ist vom Autor durchaus autobiographisch angelegt und somit von der eigenen Familiengeschichte Alexander Gorkows inspiriert. 

Treue Seelen -

Treue Seelen
von Till Raether

Eindrückliche Stimmung, mittelmäßige Handlung

34 Jahre vor Corona befand sich die Welt schon mal im Ausnahmezustand: nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Heute wie damals durchaus erwartbare, aber dann doch überraschende Katastrophen, die den Alltag der Menschen massiv beeinflussen und ihnen zeigen, dass ihre Allmacht über die Natur begrenzt ist und ihr Handeln sowie auch ihr Nichthandeln Konsequenzen hat.

Das Päckchen - Franz Hohler

Das Päckchen
von Franz Hohler

Eher unspektakulär

Eine Geschichte aus der Schweiz über einen bergsteigenden Bibliothekar im 21. Jahrhundert einerseits und einem schreibenden Mönch im frühen Mittelalter andererseits. Beide sind verbunden durch eine Handschrift, die die Jahrhunderte überlebt hat.

Suleika öffnet die Augen - Gusel Jachina

Suleika öffnet die Augen
von Gusel Jachina

Nahegehend

Die Zeitreise in die Welt einer im Rahmen der sowjetischen Entkulakisierung deportierten tatarischen Bäuerin fand ich eindringlich und spannend erzählt. Die Figur Suleika glaubhaft und ans Herz wachsend. Etwas befremdlich vielleicht, dass das Leben in Sibirien bei einigen Figuren als positiver Neustart beschrieben wird.

Mittagsstunde - Dörte Hansen

Mittagsstunde
von Dörte Hansen

Mischung aus Drama und Leichtigkeit

Ich habe mich anfangs schwer mit „Mittagsstunde“ getan, bin nicht richtig rein gekommen in das Buch. Aber dann hat es mich irgendwann gepackt – dieses spröde norddeutsche Dorf, diese ungewöhnliche Familiengeschichte, diese aus der Zeit gefallene WG. Mit all ihren Verflechtungen und Geheimnissen. Alle Personen nicht direkt liebenswert, aber ans Herz wachsend.

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