Buch

Risse -

Risse

von Angelika Klüssendorf

Das Mädchen und wie es die Welt sah

Das Mädchen ist zurück: In zehn Geschichten entfaltet Angelika Klüssendorf ein Kinderleben in der DDR in den 60ern und 70ern, geprägt von Ungeborgenheit und Sehnsucht. Nach dem Tod der geliebten Großmutter muss das Mädchen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit begegnen. Es ringt darum, seine Eltern auszuhalten und zu verstehen und die Schwester zu beschützen. Lichtblicke liefern Bücher, das Lesen bietet selbst im Kinderheim noch einen Ausweg.

Die Kaschnitz-Preisträgerin erzählt die Vorgeschichten zum Erfolgsroman »Das Mädchen« neu, die vor zwanzig Jahren erschienen und nicht mehr lieferbar sind. Und sie überprüft schonungslos, was nicht erzählt wurde und warum. Ist Wahrhaftigkeit im Erzählen von sich möglich?

Autofiktion, radikal und bewegend!

»Wenn ein Buch die Axt für das gefrorene Meer in uns sein muss, wie Kafka sagt, dann ist für mich eines davon „Risse“ von Angelika Klüssendorf.  Warum? Weil sie ihren Figuren und uns eine Suche nach dem Abgrund in sich selbst zumutet - eine Suche, die schmerzt und Mitgefühl ermöglicht. Ich bewundere sie dafür.« Corinna Harfouch

Rezensionen zu diesem Buch

Kindheitserinnerungen mal anders dokumentiert.

Das Cover zeigt wohl eines der wenigen Fotos, die es von der Autorin gibt, aufgenommen kurz nach ihrer Ankunft in Usedom bei ihrem Vater und der Stiefmutter, mit einem sanften Lächelns voller sommerlicher Erwartungen. Der sicherlich bewusst gewählte Titel RISSE deutet auf eine alptraumhafte Kindheit in der DDR mit unverantwortlich handelnden Eltern hin, vernachlässigt in ihrer Kindheit durch Alkoholismus, Mangelernährung, Gewalt und Sadismus, Suizid-Versuchen des Vaters, gefolgt durch...

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Eine Geschichte, die weh tut

Die namenlose Ich-Erzählerin hat einen Vater, den schönen Egon, der ist 27 Jahre alt, Gelegenheitsarbeiter und malt Ölbilder vom Meer. Die Mutter ist schwer alkoholabhängig und 17 Jahre alt, als sie das Mädchen bekommt. Indem Elternhaus des Mädchens herrscht die Gewalt vor. Der schöne Egon versäuft das Geld, das die Mutter beim Kellnern erwirtschaftet. Sie bunkert es im Küchenschrank, doch er findet es und haut ab, macht Urlaub auf Usedom und hält Frauen aus, bis das Geld aus ist. 

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Kindliche Stärke

Unglaublich intensiv erzählt Angelika Klüssendorf hier die Geschichte eines Mädchens. Sie blickt auf ein Kinderleben, ein Kinderleben, dem fast vollkommen die kindliche Leichtigkeit fehlt, denn diesem Kinderleben fehlt es an einer gewissen Sorglosigkeit. Eine Sorglosigkeit, die es sich bei seinen Eltern nicht leisten kann. Denn in ihrem Elternhaus begegnet sie dem Alkoholismus und fehlender Liebe. Sie erlebt schreckliches und die Leserschaft ist dabei. Dieses Leben des Mädchens berührte mich...

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Misshandelt und gedemütigt

Von den Kindheitsbewältigungen in den diesjährigen Romanen, die für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert sind, ist „Risse“ das brutalste Buch. Dennoch meine ich, dass eine unglückliche Kindheit zum Therapeuten gehört und nicht auf mein Lesepult. Jedenfalls dann nicht, wenn es kontextlich nicht eingebettet ist in nachträgliche Reflexionen, Systemkritik whatsover.

Zum Inhalt: Die Protagonistin wird in der DDR in den 70er Jahren von einer alkoholkranken Mutter aufs Gröbste mishandelt...

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Das Mädchen meldet sich erneut zu Wort

„Risse“ greift nun das Thema erneut auf und hat es 2023 auf die Longlist des Deutschen Bücherpreises geschafft. Auch hier geht es um eine schreckliche Kindheit und Jugend in der DDR der 70er Jahre.

Welch grausames Leben hat dieses Mädchen, das nach dem Tod der Großmutter, bei der es seine ersten Jahre verbracht hatte, der unzufriedenen, überforderten Mutter ausgeliefert ist! Es tut richtig weh, über diese verwahrloste Kindheit und Jugend zu lesen, mit einer Mutter, die sich nach dem...

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Geschichten der Kindheit

Angelika Klüssendorf, die Autorin von Das Mädchen und April hat ein Erzählungsband über die Kindheit vorgelegt. Der Titel Risse ist nicht ohne Grund gewählt. Manche Passagen sind ziemlich bitter,denn die Eltern sind exzentrisch und übergriffig.
Wer die Autorin noch nicht kennt, sollte besser zu den berühmten Romanen greifen, denn Risse ist mehr komplementär.
Davon abgesehen sind die einzelnen Episoden des Buches nicht schlecht gemacht. Wie gewohnt wird schnörkellose erzählt....

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Weitere Infos

Art:
Buch
Sprache:
deutsch
Umfang:
176 Seiten
ISBN:
9783492059916
Erschienen:
2023
Verlag:
Piper
7.28571
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 3.7 (7 Bewertungen)

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