Rezension

Mein wirst du sein ...

Mein wirst du sein - Katrin Rodeit

Mein wirst du sein
von Katrin Rodeit

Bewertet mit 3 Sternen

Jule Flemming wird vom ununterbrochenen Klingeln des Telefons aus dem Schlaf gerissen. Ein Freund braucht ihre Hilfe und das ausgerechnet in ihrem Urlaub, aber sie ist sofort zur Stelle. So macht sie sich direkt auf den Weg zu  ihm, in den Jazz-Club, dort erfährt sie, dass eine Besucherin verschwunden ist, und Lou steht unter Tatverdacht wegen seiner Vorstrafen. Jule verspricht zu helfen und fängt mit den Ermittlungen an. Dabei macht sie sich große Hoffnung, dass es nur ein Routine-Fall bleibt, aber dann wird die Gesuchte tot aufgefunden. Für Jule ist es der erste Mordfall, aber da sie versprochen hat zu helfen, ermittelt sie weiter. Ohne zu wissen worauf sie sich da einlässt, bleibt sie am Ball. Dabei trifft sie auch auf einen alten Bekannten, der sie leider so gar nicht kalt lässt, wie sie es gerne hätte. Auf der Suche nach dem Serienmörder, kommen sie sich dadurch das Eine oder andere Mal, in die Quere. Aber nicht nur das beschäftigt Jule immer mehr, denn sie bekommt anonyme Anrufe und hat immer mehr das Gefühl beobachtet zu werden. Ist sie etwa das nächste Opfer?
Hier haben wir wieder einen typischen Regional-Krimi aus dem Hause Gmeiner. Diesmal spielt die Handlung in Ulm und lässt uns Land und Leute kennen lernen, aus der Sicht der jungen Privatdetektivin Jule Flemming.
Bei Jule hat die Autorin versucht eine taffe, selbständige, dickköpfige aber trotzdem liebenswerte Figur darzustellen, die immer noch nicht mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen hat. Zum Einen ist ihr das auch gelungen, aber vieles war nicht wirklich gut. Da haben wir als Erstes ihr Äußeres, wodurch sie sich schon abheben soll, gepierct und als Rockerbraut. Gleichzeitig singt sie aber im Jazz-Club in Abendrobe. Genauso sehen ihre Ermittlungen aus, immer schnurstracks gerade aus und mit den Kopf durch die Wand, als mal darüber nachzudenken. Ich glaube für diesen Beruf nicht unbedingt glücklich. Aber das soll Jule sein, ungewöhnlich. Für den einen Leser passt es, für mich nicht wirklich. Ich hatte so ein bisschen Probleme mit ihr. Genauso mit ihrer Männerwelt! Der Typ, Andreas, aus dem Jazz-Club ist ihr unheimlich, aber trotzdem zieht er sie an. Ich glaube mit der Entwicklung wäre ich glücklicher gewesen. Aber nein, da muss der Kommissar aus ihrer früheren Polizeischule wieder auftauchen. Ständig sitzt er vor ihrer Tür und dann, ja was dann, sie streiten und er geht. Ich hab diese Beziehung nicht verstanden. Natürlich muss auch noch ein dritter Kerl her und der ist passend, Journalist und bringt somit auch nochmals Unruhe in ihr Leben. Durch ihr privates Leben kommt der Fall eigentlich zu kurz und bleibt auch so ein bisschen nebensächlich. Außerdem fand ich auch nicht Neues darin, was man nicht schon irgendwoher kannte. Spannung kommt dadurch leider nicht auf.
Der Schreibstil der Autorin war flüssig zu lesen und ich vermute mal, dass Jule eine Reihe werden soll und bei ihren ganzen Männern ist ja auch noch Einiges zu erzählen, da die Autorin ja auch noch manches im Verborgenen gelassen hat.
Auch wenn ich hier vieles aus zusetzten habe, hatte ich trotzdem meinen Spaß am Lesen. Wer also Ulm kennen lernen möchte, sollte mal vorbei schnuppern. Es sind durchaus interessante Figuren dabei, aber man muss Jule mögen, sonst klappt es nicht. Für mich war es entspannende und unterhaltende Literatur für zwischen durch und das hat ja durchaus auch seinen Reiz.