Rezension

Ein Duo, das den Tod bringt

Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie -

Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie
von Axel Petermann

Bewertet mit 4 Sternen

„Ken und Barbie“ ist der zweite Teil mit den Ermittlern Sophie Kaiser und Leonhard Michels. Sophie leidet unter dem Asperger-Syndrom, was sie zu einer ausgezeichneten Fallanalytikerin macht. In ihrem ersten Fall hat sie Leonhard Michels kennengelernt, der mit ihren Eigenheiten sehr gut umgehen kann.

Im vorliegenden Fall wird eine zerstückelte und einbetonierte Frauenleiche im Rhein gefunden. Die beiden arbeiten mit den örtlichen Ermittlern zusammen, was nicht immer ganz problemlos verläuft.

Sophie und Leonhard erkennen bald, dass sie es hier nicht mit einer einzelnen Tat zu tun haben, sondern einen Serienmörder suchen oder genauer gesagt, einem Paar, die die Frauen gemeinsam in die Falle locken.

Das Buch beruht auf dem Bernardo-Homolka-Fall, einem kanadischen Paar, das in den 90iger Jahren mehrere junge Frauen tötete und der in einem Nachwort ausführlich besprochen wird.

Das Autoren-Duo entwickelt den Fall langsam, da es zunächst keine vielversprechenden Anhaltspunkte gibt. Die Suche danach und die mühevollen Ermittlungen werden sehr gut beschrieben, so dass klar wird, was genau zur Überführung der Täter führte. Dabei gibt es dann noch eine Überraschung, die auf unserem Strafrecht beruht.

Ich hätte gern mehr über das Täterpaar erfahren. Was bringt eine junge Frau dazu, ihrem Freund ein so besonderes „Geschenk“ zu machen und dann die Fassade aufrecht zu halten?

Etwas ratlos lässt mich auch die Entwicklung von Sophie zurück, die sich als sehr emphatisch erweist, so z.B. im Gespräch mit den Eltern einer der jungen Frauen und insbesondere auch in einer Zeugenbefragung. Sehr gelungen sind die Analyse ihres Kölner Kollegen Christoph und die Erklärungen dazu.

Fazit: trotz meiner Kritik ist die Geschichte spannend