Rezension

Der Sumpf

All das Böse, das wir tun -

All das Böse, das wir tun
von Sandrone Dazieri

Bewertet mit 4 Sternen

          Ein Serienmörder, der vor dreißig Jahren in Italien Mädchen erwürgt hat, verfolgt die beteiligten Personen bis in die Neuzeit. Der mutmaßliche Täter wurde verhaftet und starb im Gefängnis. Doch es gibt Zweifel an seiner Schuld. Und jetzt, viele Jahre später, verschwinden wieder Mädchen. Lebt der wahre Killer noch oder gibt es einen unheimlichen Nachahmer?
Der italienische Krimi führt den Leser in Zeitsprüngen durch die Geschichte, deckt nach und  nach die Umstände der Verbrechen und die Jagd nach dem Täter auf. Dabei wird mit jedem Kapitel der Sumpf scheinbar undurchdringlicher. Korruption und der Drang nach schnellen Ergebnissen, Pfusch bei den Ermittlungen und Verstrickungen der Personen, erzeugen ein immer schmutzigeres Grau. Sympathieträger sucht man immer hoffnungsloser, niemand scheint eine saubere Weste zu haben. Und die scheinbaren Spuren, die dem Leser geboten werden, führen scheinbar ins Nichts oder sorgen mit neuen Wendungen für noch mehr Verunsicherung. Der Autor treibt ein raffiniertes Katz und Maus Spiel voran, legt Fährten, inszeniert mit mysteriösen Charakteren ein perfektes Verwirrspiel. Die dunkle Seite der Menschheit erscheint immer häufiger, niemand scheint ohne Schuld. Das Ganze wird durch die italienische Mentalität, das scheinbare Abfinden mit den Missständen und den allgegenwärtigen Verbrechen verstärkt. Die Brutalität der Gewalttaten wird nur teilweise genauer beschrieben, viel mehr des Grauens spielt sich im Gehirn des Lesers ab. Ein gelungener Krimi, der auch ein wenig von berühmten Vorgängern abkupfert. So erscheint manches Szenario für Fans des Genres allzu bekannt. Das nimmt dem Buch aber nichts an Spannung und Unterhaltungswert. Der dunkle Farbschnitt verstärkt die Charakteristik des Buches, wenn ich auch persönlich kein großer Freund dieser optischen Werbemaßnahmen bin.

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