Rezension

Gelungener Abschluss der Reihe

Vielleicht können wir glücklich sein -

Vielleicht können wir glücklich sein
von Alexa Hennig Lange

Bewertet mit 4 Sternen

Emotional erzählte Zeitgeschichte

Auch im nunmehr dritten Teil dieser tollen Serie, wechselt die Geschichte wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Zu Beginn bereitet sich Isabell, die Enkelin von Klara, auf die Trauerfeier ihrer Großmutter vor, bei der sie eine Rede über deren Leben halten soll. Sie war vor kurzem im hohen Alter verstorben und hatte auf 130 Tonbändern ihre Lebensgeschichte für ihre Nachfahren festgehalten, ein sehr wertvoller Schatz. Erst in der letzten Zeit hatte eine Annäherung zwischen Großmutter und Enkelin stattgefunden und erst durch die Lebenserinnerungen,war sie ihr wirklich nahegekommen.

In der Vergangenheit sind Klara und ihre vier Kinder,während der letzen Kriegsjahre auf sich alleine gestellt, während ihr geliebter Mann Gustav an der Front kämpft.Es fehlt an vielen lebensnotwendigen Dingen,Hunger,Kälte und die Angst vor Bombenangriffen sind die täglichen Begleiter.Außerdem wird Klara immer wieder von Schuldgefühlen heimgesucht,was aus dem jüdischen Mädchen Tolla geworden ist,die sie lange versteckt hat und später mit einem Transport nach England geschickt hatte,wo sie nie ankam.

Den größten Teil des Buches nimmt die Vergangenheit ein, wobei die Autorin detailliert dieses düstere Kapitel deutscher Geschichte ausbreitet. Man vermag sich in der heutigen Zeit kaum vorzustellen, wie die Menschen damals damit umgegangen sind ,täglich dem Tod nahe zu sein und außerdem mit den Bespitzelungen durch die Nazianhänger fertig zu werden.Klara opfert sich jeden Tag für ihre Kinder auf und wird dabei von ihrem sechsjährigen Sohn Georg- Friedrich auf rührende Weise unterstützt,ein Kind ,was durch die widrigen Umstände viel zu früh erwachsen wurde.

In der Gegenwart geht es um Isabell, ihren Partner Patrick und die gemeinsame Tochter Tilly.Beim gemeinsamen Ausräumen des Hauses von Klara,werden bei ihr und ihrer Mutter wieder viele Erinnerungen geweckt.

Auch der dritte Teil hat mir sehr gut gefallen,lediglich das Ende macht mich etwas unzufrieden.Ich hätte mir für Georg - Friedrich und Gustav am Ende etwas mehr Raum gewünscht,deshalb habe ich einen Stern abgezogen.

Ich lege das Buch allen Leser:innen mit geschichtlichem Interesse sehr ans Herz,empfehle aber die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen.