Rezension

Spannung, Korruption und menschliche Abgründe

All das Böse, das wir tun -

All das Böse, das wir tun
von Sandrone Dazieri

          Das Cover des Buches zeigt schon auf, dass wir uns in Abgründe begeben, in die man als Leser mit hineingezogen wird. Der schwarze Farbschnitt passt gut dazu auch wenn es mir etwas zu viel war.
Denn ganz so düster ist es dann doch nicht im Buch, man befindet sich eher in moralischen Grauzonen und hofft vor allem mit Amala, dass sie noch gut rauskommt.

Die Geschichte wird in zwei Erzählstränge aufgeteilt: vor 30 Jahren als Itala Caruso sich auf die Fährte des Persers macht und im Heute, wo Franscesca fürchtet, dass genau dieser Perser ihre Nichte festhält. Beide Erzählstränge sind sehr spannend, aber lassen einen auch oft ungläubig den Kopf schütteln, denn die Verstrickungen sind weit und die Korruption an der Tagesordnung. Man weiß schnell nicht mehr so ganz, wem man trauen kann und was denn nun eigentlich das Ziel ist.

Insgesamt kann man sich die Handlung gut vorstellen, auch wenn viele italienische Bezeichnungen das Lesen teilweise erschweren. Man gewöhnt sich jedoch daran, denn genug Seiten gibt es allemal. Franscesca habe ich als starke Protagonistin erlebt und auch Gerry, der ihr bei den Ermittlungen hilft, fand ich zunehmend interessant. Vor allem von den Kapiteln, die aus der Sicht von Amala geschildert wurden, die festgehalten wurde, war man sehr eindringlich dabei. Ich habe mehrmals das Gesicht verziehen müssen bei ihren Schilderungen.

Einen Stern Abzug gibt es von mir, da sich ein paar Schreibfehler eingeschlichen haben, diese habe meinen Lesefluss erheblich gestört. Denn bei den vielen Namen und italienischen Wörtern musste man sich durchaus konzentrieren. Da reißt der logische Faden dann schnell, wenn vorher von Kabelbindern gesprochen wird und plötzlich von Handschellen...

Insgesamt kann ich das Buch jedoch empfehlen und hoffe aufgrund des Bonuskapitels auf einen Folgeband.