Rezension

Ein großartiger und wuchtiger Schmöker

Unsere Jahre auf Fellowship Point -

Unsere Jahre auf Fellowship Point
von Alice Elliott Dark

Meine Meinung:
Dieses Buch ist ein sehr besonderes, dessen man seine Wertigkeit im literarischen Sinne definitiv nicht absprechen kann und das mich über weite Strecken auch wirklich von sich überzeugen konnte, dennoch war es für mich auch kein volles Highlight.

Zum einen schafft es die Autorin auf ganz wunderbare und eindrückliche Weise, die Stellung der Frau im 20 Jahrhundert in den USA zu schildern, aber dabei auch geschichtliche und politische Ereignisse bis in die frühen 2000er nicht aus dem Blick zu verlieren, sondern intelligent in die Geschichte zu verweben. Zentrale Rolle oder prägendes Leitbild der Geschichte ist dabei eine tiefe Freundschaft zwischen zwei 80-jährigen Frauen, die bereits ihr ganzes Leben befreundet sind. Getragen hiervon begleiten wir deren Leben, welches in einer unheimlich detaillierten, authentischen und schonungslos ehrlichen Sprache und Symbolik erzählt ist, sodass es die Autorin wirklich schafft diese zum Leben zu erwecken.

Den weitaus komplexeren und tiefgründigeren Part stellt dabei die Liebe zur Natur und dem fiktiven Ort Fellowship Point dar. Und hier bringt die Autorin unglaublich viel Gespür für die Wahrhaftigkeit der Natur und der Frage danach wem diese gehört hinein. Zentrales Thema spielt hierbei auch die Entwurzelung und Vertreibung der indigenen Völker, welches die Autorin sehr feinfühlig und respektabel umgesetzt hat.

Dennoch muss ich sagen, dass mich das Buch trotz aller Begeisterung und Bewunderung für das schriftstellerische Können der Autorin und die Handlung an sich, das Buch aufgrund seiner manchmal doch langatmigen Erzählweise und des ein oder anderen Zufalls nicht gänzlich überzeugen konnte.

Mein Fazit:
Ein großartiger und wuchtiger Schmöker, der durchaus seine Längen hat und dessen letzter Satz wirklich an die Nieren geht.