Rezension

Wahrheitssuche über 30 Jahre

All das Böse, das wir tun -

All das Böse, das wir tun
von Sandrone Dazieri

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem spannnenden Thriller wird der Leser nach Italien entführt, in die Welt der Polizei, Rechtsanwälte und unabhängigen Antihelden.
Dies bedarf einer kurzen Eingewöhnung, da man erstmal mit den italienischen Berufsbezeichnungen, Begriffen und Systemen vertraut werden muss.
Der Fall startet mit der Entführung der jungen Amala, deren Perspektive man im Laufe des Buches immer wieder verfolgen kann, was ich sehr spannend fand. Schnell kommt der Verdacht auf, dass vielleicht ein Zusammenhang zu einem Serienkiller vor 30 jahren besteht - aber wie?

Um dieses Rätsel zu lösen, springt die Erzählung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her: Vor 30 Jahren ermittelt die Polizistin Itala, in der heutigen Zeit die Anwältin Francesca mit ungewollter Hilfe des mysteriösen Gerry. Zu Beginn fand ich es etwas verwirrend, die Zusammenhänge waren nicht so klar und gerade in Italas Teil werden sehr viele Charaktere eingeführt, die ich mir teilweise auch bis zum Ende nicht genau merken konnte. Itala selbst war mir auch zuerst unsympathisch, jedoch hat sich dies im Laufe der Geschichte gebessert. Gerry hingegen mochte ich schnell, auf seine ganz eigene, spezielle Art. Von ihm hoffe ich auch in Zukunft noch mehr zu lesen.

Der Schreibstil vermittelt gut die Spannung, jedoch gab es auch ein paar kleine Stellen, die sich gezogen haben. Von dem ganzen Polizei-Korruptions-Plot war ich bis zum Ende hin kein großer Fan, auch wenn er relevant für die Haupthandlung war. Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten und auch öfters sogar mal überrascht.