Rezension

Gemütlicher Liebesroman für Zwischendurch

Skye In Our Hearts -

Skye In Our Hearts
von Elliot Fletcher

Bewertet mit 4 Sternen

Zunächst einmal hat mir das stimmungsvolle Cover sehr gefallen und auch der Titel klingt wirklich schön. Allerdings ist mir die tiefe Verbundenheit mit der Insel Skye, die der Titel „Skye in our hearts“ nahelegt, zumindest bei der Protagonistin April, nicht unbedingt aufgefallen. Der Untertitel „April on my mind“ passt dagegen in meinen Augen gut zu dem zweiten Protagonisten, Mal.

Wie der Titel bereits nahelegt, spielt die Geschichte auf der schottischen Insel Skye, Aprils Heimatort, in den sie nach dem Tod ihres Großvaters und Problemen mit ihrer Schauspielkarriere zurückkehrt. Dort trifft sie auf Mal, der die Whiskeydestillerie ihres Großvaters leitet. Anders als ihrer beider Hunde scheinen April und Mal sich nicht auf den ersten Blick zu verstehen – müssen sich aber zusammenraufen, um die Destillerie zu retten.

Das Setting hat mir wirklich gut gefallen – die schottische Insel, die Dorfgemeinschaft, die Whiskeydestillerie. Auch ist es faszinierend, was man beim Lesen alles über den Prozess der Whiskey Herstellung lernt.

Bei den Protagonisten bin ich ein bisschen zwiegespalten. April wirkte auf mich teilweise etwas undurchschaubar, ihr Verhalten, vor allem am Anfang, teils widersprüchlich. Sie hat in ihrem Leben sehr traumatische Erfahrungen gemacht – scheint jedoch schon damit abgeschlossen zu haben, bevor die Geschichte beginnt. Das fand ich ein bisschen schade und hätte mir mehr Einblicke in ihrer Gedankenwelt und mehr Charakterentwicklung gewünscht. Auch hätte die Geschichte sich für mich ruhig über einen etwas längeren Zeitraum erstrecken können – von Aprils Londoner Schauspielerleben bekommt man beispielsweise nicht viel mit.
Mals Ängste und Probleme kamen mir dagegen sehr nachvollziehbar dargestellt vor; und die Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt waren sehr interessant.
Positive aufgefallen ist mir– vor allem was die beiden Hauptcharaktere betrifft – dass zumindest meiner Ansicht nach keine klassischen Stereotype für Liebesromane aufbereitet wurden, sondern beide wirklich neu und interessant sind.

Die beiden Hunde von April und Mal waren übrigens super, auch die Tatsache, dass sie immer mit dabei waren – und nicht ab und zu „dem Plot zuliebe“ vergessen wurden. Über die beiden konnte man immer wieder schmunzeln.

Die Sprache fand ich insgesamt sehr angenehm zu lesen, allerdings erschienen mir die Vergleiche und Metaphern ab und zu doch etwas seltsam.

Das Ende bzw. die Lösung erschien mir dann etwas zu einfach. Ich denk, in der Realität hätte es da durchaus größere Problematik und mehr Konfliktpotential gegeben. Andererseits – manchmal ist es doch auch wirklich schön, wenn Sachen – zumindest in der Fiktion – einfach mal einfach sind. In diesem Sinne – Leseempfehlung für alle, die nach einem gemütlichen Liebesroman für Zwischendurch suchen.