Rezension

Zurück in die Zukunft

Bis in alle Endlichkeit -

Bis in alle Endlichkeit
von James Kestrel

Bewertet mit 5 Sternen

          Schon mit den ersten Zeilen fühlt man sich an die alten noir-Krimis und Filme der 30-40-50er Jahre erinnert. An Sam Spade und Philip Marlowe, diese einsamen, melancholischen und harten Ermittler erschaffen von Dashiell Hammett und Raymond Chandler. Genau wie in diesen alten Geschichten berichtet auch hier ein Privatdetektiv von seiner Ermittlung in einem Todesfall. Der Krimi von Kestrel hat alles, was diese hardboiled novels ausmachte. Der Protagonist und Ich-Erzähler Lee Crowe ist einer dieser launigen Privatdetektive, die das Gesetz als grobe Richtschnur ansehen, aber auch nicht davor zurückschrecken, dieses zu umgehen. Wie das in solchen Krimis sein muss, sticht Crowe in ein Wespennest und ist plötzlich einer viel größeren Sache auf der Spur.
Und obwohl Kestrel ganz eindeutig diese alten Krimis zum Vorbild hat, schafft er es perfekt, diesen alten Charakter der Trenchcoats und Schlapphüte in die moderne Zeit zu tragen. Die Geschichte wirkt absolut authentisch, die Ermittlungsarbeiten werden so präzise beschrieben, dass sich der Leser teilweise selbst als Detektiv fühlt. Man folgt den Fährten, steckt in den Sackgassen fest und erlebt die Wendungen, die zu immer mehr Verwicklungen führen. Wer ist gut, wer ist böse? Diese Trennung gibt es nicht. Jeder trägt seine eigene Schuld, in größerem oder kleinerem Maße. Geschickt führt der Autor den atemlosen Leser durch den Fall und wenn nicht das moderne Setting wäre, sähe man den Schwarz-Weiß-Film direkt vor sich. Ein grandioser, gelungener Krimi, der endlich auch seine Übersetzung ins Deutsche gefunden hat. 

Dies ist eine Privatrezension, ohne KI erstellt. Auszug, auch in Teilen unterliegt dem Urheberrecht.