Rezension

Korrupte staatliche Instanzen in Italien und ihre Bekämpfung

All das Böse, das wir tun -

All das Böse, das wir tun
von Sandrone Dazieri

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auf zwei Zeitebenen geht es um Entführungen junger Mädchen: Vor dreißig Jahren war die Polizistin Itala Caruso auf den Spuren eines dreifachen Serienmörders, Perser genannt. In der Gegenwart geht es um die Entführung der Schülerin Amala, Nichte der Anwältin Francesca Cavalcante. Die komplexe, suspekte Romanfigur des Israeliten Gerry bringt mehr Spannung in diesen Thriller trotz bleibender finalen Fragen im überraschenden Romanende. Im Zusammenhang mit diesem und Italos` Charakter spielen Bibelzitate und ethische, moralische Fragen zum Bösen eine Rolle: z. B. »Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben«, sagte der Gerry. Francesca erstarrt. oder Kann Böses auch getan werden, um etwas Gutes zu erreichen und ist es dann noch böse? Besonders die Ausführungen über asiatische Riesenhornissen und Aktivitäten der Pfadfinder sind interessant, ebenso die Einbeziehung der tatsächlich eingetretenen Flutkatastrophe im Jahre 1994 entlang des Tanaro. Insgesamt ist die Liste aller Beteiligten lang, was die Zuordnungen erschwert. Der Spannungsbogen im Zeitstrang der Vergangenheit hätte zügiger gespannt werden können bei verwirrender Korruption innerhalb der staatlichen Behörden.