Rezension

"Bridgerton" feat. die griechische Mythologie

Goddess of Fury 1: Dein Herz so steinern -

Goddess of Fury 1: Dein Herz so steinern
von Teresa Sporrer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein cooler Mix aus "Bridgerton"-Vibes und griechischer Mythologie. Leider ist die Geschichte meiner Meinung nach jedoch nicht richtig ausgewogen, da stellenweise der Fantasy-Aspekt leider etwas auf der Strecke bleibt. Jedoch hoffe ich, dass sich diese im zweiten Teil der Dilogie ändert.

Das Buch erzählt die Geschichte von Euryale, einer jungen Halbgöttin, welche gerade dabei ist eine Ausbildung zur Furie zu durchlaufen. Nachdem sie sich bereits in verschiedenen Prüfungen bewiesen hat wird sie nun mit einer ganz besonderen Aufgabe nach London geschickt, denn mitten im Herzen Englands hat sich ein Riss aufgetan, welcher direkt aus dem Hades heraus führt. Und als wäre diese Aufgabe nicht bereits genug wird Euryale auch mit einer ganz neuen Welt konfrontiert. Denn um im viktorianischen London nicht weiter aufzufallen findet sie sich prompt zwischen Bällen und Rüschenkleidern wieder.
Hier trifft sie auch auf den jungen angehenden Geschichtsprofessor Deacon Haworth, welcher sich ausgerechnet auf die griechische Mythologie spezialisiert hat. Und obwohl Männer für Euryale bislang nur ein kurzweiliger netter Zeitvertreib waren soll ausgerechnet Deacon ihr bei ihrer Mission behilflich sein.

Die Autorin Teresa Sporrer entführt die Lesenden in ihrem Buch auf ganz besondere Art und Weise in die Welt der griechischen Mythologie. Dabei greift diese immer wieder gekonnte sowohl bekannte griechische Sagen, als auch Wesen und Götter auf und verflechtet diese mit den Geschehnissen des viktorianischen Londons (so kommt beispielsweise auch Jack the Ripper zur Sprache). Ihr Schreibstil hat mir gut gefallen und man konnte ihr sehr einfach folgen. Für Lesende, welche noch nicht so tief in der griechischen Mythologie drin sind oder welche ggf. eine Gedankenstütze benötigen befindet sich am Ende des Buches ein Glossar mit allen wichtigen Göttern, Monstern und Gegenständen.
Die Protagonistin Euryale hat mir wirklich gut gefallen. Vor allem ihre innere Zerrissenheit zwischen ihrer menschlien und ihrer göttlichen Seite fand ich sehr gut umgesetzt. Auch die anderen Figuren fand ich sehr gelungen im Aufbau.
Die Geschichte die sich zwischen Euryale und Deacon entwickelt fand ich sehr gut aufgebaut und hat mir wirklich gut gefallen. Besonders mochte ich die teilweise sehr amüsanten Diskussionen und Wortgefechte der beiden. Leider fand ich jedoch, dass der Romance-Teil irgendwann den Fantasy-Teil etwas überlagert hat und für mich der eigentliche "Kern" der Geschichte somit etwas in den Hintergrund gerückt ist.

Insgesamt kann ich daher leider nur 3,5 von 5 Sternen für den ersten Band der Dilogie vergeben, obwohl ich den Mix aus "Bridgerton"-Vibes und griechischer Mythologie eigentlich sehr cool fand. Ich hoffe insgeheim darauf, dass der zweite Band welcher voraussichtlich im Frühling 2025 erscheint den für mich erhofften Ausgleich liefert, denn ansonsten fand ich die Geschichte eigentlich wirklich gelungen.

Ich kann das Buch jedoch trotzdem jedem empfehlen, der gerne den "Bridgerton"-Vibe im Mix mit Fantasy erleben möchte.

 

Meine Lieblingsstelle (S. 136):

Halbgöttin. Hexe. Furie. Monster.
Man hatte mir schon all diese Namen gegeben.
Ich war all das.
"Ich bin nicht wie du."
"Du bist nicht wie ich."
Ich mochte rot bluten wie er. Ich mochte so ähnlich aussehen wie er. Ich mochte sogar die gleiche Sprache sprechen und dieselben Bücher lesen. Die gleichen Partys besuchen.
Doch in allem anderen waren wir grundverschieden.
Ich war eine Furie, auch wenn ich die Bürde der Sterblichkeit trug. Er war ein Sterblicher, der die Bürde einer göttlichen Gabe schulterte.