Rezension

Ein wundervolles Buch!

Die Australierin - Ulrike Renk

Die Australierin
von Ulrike Renk

Bewertet mit 5 Sternen

1842: Emilia wächst in Othmarschen auf und verlebt eine glückliche Kindheit. Doch eines Tages wandern die Eltern zusammen mit Emilias jüngerem Bruder Julius nach England aus, und Emilia wird zu Onkel und Tante nach Hamburg geschickt. Dort ändert sich ihr bisher beschauliches Leben. Im Jugendalter lernt sie Carl Gotthold Lessing kennen und verliebt sich in ihn. Er ist Kapitän und nicht „standesgemäß“, so dass ihre Verwandten und Eltern gegen eine Heirat sind. Doch Emilia und Carl heiraten trotzdem, und Emilia geht fortan als Kapitänsfrau mit auf große Fahrt. Recht bald wird sie schwanger und bekommt ihr erstes Kind, dem schon im darauffolgenden Jahr das zweite Kind folgt. Carl und Emilia überlegen sich, nach Australien auszuwandern. Sie erhoffen sich dort eine bessere Zukunft für ihre kleine Familie.
 
Mein Leseeindruck:
 
Ich liebe dieses Buch; es gehört schon jetzt zu meinen Lese-Highlights des Jahres 2014!
Beschrieben wird in Romanform das Leben von Emilie Bregartner und Carl Gotthold Lessing und ihrer Familie. Die Geschichte beruht also auf wahren Begebenheiten, was für mich besonders faszinierend ist. Emilia muss eine sehr starke und beeindruckende Frau gewesen sein!
Sehr gut gefallen hat mir, dass ihr Leben wirklich von Anfang an beschrieben wird. Wir lernen sie im Buch bereits als Kind kennen und begleiten sie dann auf ihrem Lebensweg, der wirklich abenteuerlich und spannend war!
Ulrike Renk hat dabei einen Schreibstil, der so schön und intensiv ist, dass ich wirklich das Gefühl hatte, neben Emilia zu gehen und alles so zu erleben, wie sie es erlebt hat. Auf den letzten Seiten flossen dann bei mir auch die Tränen, so bewegt hat mich ihre Geschichte und die ihrer Familie.
 
Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist, dass wir am Ende auch erfahren, was tatsächlich auf Tatsachen beruht und was Fiktion ist. So ein Nachwort fehlt mir in vielen Historischen Romanen, aber hier ist es vorhanden!
Einziger Kritikpunkt von mir ist der Titel des Buches. Ich mag ihn zwar, könnte mir aber auch vorstellen, dass viele Leser anhand des Titels mit falschen Erwartungen an das Buch herangehen und dann vielleicht enttäuscht sein werden. Wer hier nämlich einen Auswanderungsroman erwartet, der in Australien spielt, der wird sich bis Seite 400 gedulden müssen. Der größere Teil der Romans spielt in Deutschland und unterwegs „auf großer Fahrt“.
Mir hat das Buch aber auf jeden Fall mehr als gut gefallen; ich empfehle es uneingeschränkt weiter!