Überdrehte Krimikomödie
Bewertet mit 3 Sternen
Majas Friseursalon ist ihr Ein und Alles. Zusammen mit ihrem Kollegen Jeremy ist sie für die ganze Nachbarschaft Kummertante und Familienersatz, nur sie selbst bleibt auf der Strecke. So merkt sie gar nicht, in welch großen Nöten ihr pubertierender Sohn steckt.
Als Tante Ruth ihr noch einen Schützling, die junge Russin Olga als Azubi ans Herz legt, kommt eine Kette wilder Ereignisse in Gang. Olga, die sich selbst für eine begabte, gut aussehende Frau hält, verhunzt ihrem ersten Kunden die Friseur so schrecklich, dass er mit Klage droht. Majas Welt gerät plötzlich mit Orkangewalt aus den Fugen.
Dann kommt allerdings Hilfe aus einer ganz unerwarteten Richtung, nicht nur das Tante Ruth immer wieder mit einer Weisheit aus dem Glückskeks zur Stelle ist, auch Alexander von Maybach, der bitterböse Kunde mit der verhunzten Frisur entwickelt ganz ungeahnte Talente.
Das Buch legt ein furioses Tempo vor, die Ereignisse, genau wie die Kalauer, überschlagen sich. Das ist gekonnt, Ellen Berg weiß was ihre Leserinnen wünschen und gibt es ihnen reichlich. Einige der schlagfertigen Sprüche ihrer „Helden“ muss man sich direkt aufschreiben (Deine Sportarten: Nachtragen und vorwerfen uvm)
Das alles ist Geschmackssache. Für mich war es von allem zu viel!
Aber man kann sich darüber amüsieren, wenn die Handlung Purzelbäume schlägt. Genauso schnell wie das Tempo der Geschichte ist das Buch auch durchgelesen. Wenn man haarsträubende Katastrophen und genauso haarsträubende Auflösungen mag und sich darüber amüsiert und nicht allzu viel Wert auf Logik oder Realität stellt, dann wird man mit dem Buch bestens unterhalten.
Ein routiniert geschriebenen Unterhaltungsroman, der allen Ellen Berg Fans gefallen wird und da alle ihre Bücher Bestseller werden, hat sie wohl auch einen Nerv getroffen. Aber wie gesagt, das ist Geschmackssache. Für mich wäre etwas weniger Dramolett und Nonsens mehr gewesen.