Rezension

Hat mir gut gefallen

Vom Himmel zum Meer - Lisa Marcks

Vom Himmel zum Meer
von Lisa Marcks

Bewertet mit 4 Sternen

Agnes Martin muss das Waisenhaus im Elsass verlassen, da sie volljährig wird. Pfarrer Wieland hat ihr jedoch eine Stelle in Hamburg bei der Pfarrerswitwe Tilly Bevenkamp besorgt. In Hamburg ist alles etwas anders, als es sich Agnes vorgestellt hat. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Dann bricht die Cholera aus. Mit einer Kinderschar aus dem Hamburger Waisenhaus und Tilly macht sich Agnes auf nach Kleenshoop an der Ostseeküste, wo das Elternhaus von Tilly steht. Doch die Kate ist klein und Tilly weigert sich, sie zu betreten. Auch die Dörfler verhalten sich ein wenig merkwürdig. Begegnungen am Strand sorgen für eine Geschäftsidee und eine Menge Herausforderungen. Agnes aber packt die Chancen, wenn sie sich anbieten.

Das Buch lässt sich sehr schön lesen. Auch wenn man ahnt, wie die Geschichte ausgeht, so ist sie doch sehr unterhaltsam.

Die Charaktere sind alle gut dargestellt, auch wenn mir die Kinderschar ein wenig zu kurz kam, denn schließlich wollte Agnes ja die Kinder vor der Cholera retten. Agnes ist eine junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Schwierigkeiten sind dafür da, dass sie beiseite geräumt werden. Sie liebt es, in der Küche zu stehen und Köstlichkeiten zu zaubern. Dabei ist sie auch sehr kreativ, wenn es um die Beschaffung der Zutaten dafür geht. Sie hat Mitgefühl für andere, lässt aber jedem seinen Freiraum. Dass Tilly etwas Schlimmes erlebt hat, wird Agnes schnell klar, doch sie dringt nicht in Tilly ein. Ihre Begegnung mit Frieda, löst in der verhuschten Frau etwas aus, und ich war verblüfft, als Frieda eine Idee Wirklichkeit werden lässt und sich damit einen Traum erfüllt. Rund um Tillys Kate, die zig Jahre leer stand, ist plötzlich viel Leben. Aber es gibt noch eine ganze Reihe anderer Personen, die mir wirklich gut gefallen haben.

Immer wieder läuft Agnes auch Benjamin von Reiker über den Weg. Seiner Familie gehört ein leerstehendes Herrenhaus, dass eine wunderbar eingerichtete Küche hat, die so geeignet wäre für Agnes‘ Küchenkreationen. Doch Benjamins Vater hat andere Pläne.

Eine schöne und unterhaltsame Geschichte.