Rezension

Das Buch ist ein Highlight, obwohl es grausam ist

Die Quellen von Malun 01. Blutgöttin - Daniela Winterfeld

Die Quellen von Malun 01. Blutgöttin
von Daniela Winterfeld

Bewertet mit 5 Sternen

Daniela Winterfeld hat in Blutgöttin – Die Quellen von Malun eine umfangreiche, vielschichtige und detailreiche Welt erschaffen. Diese Welt ist sehr grausam und gewalttätig. In ihr zu Leben ist für fast alle Beteiligten ein gefährliches Unterfangen.

Im Mittelpunkt der Erzählung stehen im ersten Band von Die Quellen von Malun vier Personen. Da ist die Sklavin Alia, die in einer Sklavenkolonie arbeitet. Dem Offizier Dorgen und seinem Freund, dem Soldaten Tailin, begegnen wir zum ersten Mal in einem Heerlager für sapionische Krieger. Schließlich ist da noch Feyla, die Tochter eines der höchsten Politiker des Landes.

Die Autorin nutzt die ersten Kapitel, um diese Figuren ausführlich einzuführen. Dadurch sind diese Kapitel sehr lang. Als Leserin bekomme ich so ein Gefühl für die einzelnen Personen. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, denn ich konnte mich mit jedem Charakter vertraut machen und mich auf ihn einstellen. Genau das fehlt mir durch häufige Perspektivwechsel in anderen Büchern oft.

Daniela Winterfeld erzählt in Blutgöttin eine sehr spannende Geschichte, die sich nach und nach immer mehr aufbaut und nicht vorhersehbar ist. Sie spielt gekonnt mit unseren Erwartungen, erfüllt diese jedoch so gut wie nie. Das Buch besteht aus sehr vielen guten Einfällen und spannenden Wendungen, die die Geschichte immer wieder in Richtungen vorantreiben, die ich nicht vorhergesehen habe. Das führte dazu, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen konnte, weil ich wissen wollte, was als nächstes passiert.

Meine Lieblingsfiguren in dem Buch sind riesige Katzen, genannt Pamusch. Diese kämpfen mit ihren Kriegern gegen die Armee der Sapioner. Immer wieder habe ich die Seiten herbeigesehnt, auf denen ich noch mehr über diese außergewöhnlichen Tiere und ihre Pamelikrieger erfahre.

Zu Beginn haderte ich mit der grausamen Welt, die Daniela Winterfeld zeichnet, da diese unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten nicht astrein ist. Doch ich fand es gut, dass die Autorin mich aus meiner Komfortzone herausgeholt hat und mich mit der ganzen Brandbreite von Problemen konfrontiert hat, mit denen ihre Figuren zu kämpfen haben. Die Blutgöttin ist zwar ein Fantasyroman, doch die Probleme dieser brutalen und grausamen Welt, die hier angesprochen werden, sind Probleme, unter denen noch viele Menschen auf unserer Erde zu leiden haben. Da wären Vergewaltigung, Verfolgung aufgrund von Homosexualität, Kinderehe, Leben im Harem, Versklavung uvm. Mich hat die Darstellung sehr zum Nachdenken angeregt.

Fazit:
Das Buch Blutgöttin ist trotz der Grausamkeiten und Gewalt unglaublich spannend, da die Autorin über eine sprudelnde Fantasie verfügt und der Verlauf der Geschichte nicht vorhersehbar ist. Ich kann es kaum erwarten, dass endlich Ende Februar ist und der zweite Band erscheint