Rezension

kurzweilige, emotionale Story mit einem guten Plot aber einem unsympathischen männlichen Protagonisten

Boston Nights - Wahres Verlangen - Samantha Young

Boston Nights - Wahres Verlangen
von Samantha Young

Bewertet mit 4 Sternen

Samantha Young – Boston Nights, Wahres Verlangen

 

Nach einer extrem anstrengenden Woche will Ava eigentlich nur noch nach Hause, doch aufgrund eines Vulkanausbruchs wird ihr Flug nach Boston gestrichen. Völlig entnervt und fertig läuft sie Caleb im Flughafen über den Weg, der einfach nur unhöflich, arrogant und beleidigend ist, sich vordrängelt, viel zu viel herausnimmt und ein „Bitte“ oder „Danke“ überhaupt nicht kennt. Der Geduldsfaden scheint zu reißen als er später auch noch neben ihr im Flugzeug sitzt und anzügliche Bemerkungen macht. Als sie schon dachte, ihn nie wieder zu sehen, setzt er sich plötzlich im Restaurant an ihrem Tisch und kurz darauf verbringen die beiden eine heiße Nacht im Bett.

Als Caleb plötzlich unverhofft in Boston auftaucht und Ava das Angebot einer „unkomplizierten Nur-Sex-Affäre“ macht, lässt sich Ava darauf ein, mit ungeahnten Folgen.

 

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, die mir allesamt sehr gut gefallen haben, doch von „Boston Nights“ habe ich deutlich mehr erwartet.

Das Buch ist an sich nicht schlecht, der Plot ist okay, aber Caleb hätte ich regelmäßig mit seiner arroganten, dominanten und echt beleidigenden Art an die Wand klatschen können. Wie kann eine so intelligente, toughe Frau wie Ava mit so einem Kotzbrocken ins Bett gehen? Egal ob heißer Schotte oder nicht, egal ob er den Gpunkt findet oder nicht. Was finden manche Frauen daran, sich erst fertig machen zu lassen, um dann kurz darauf in seinem Bett zu landen? Da konnte ich nur den Kopf schütteln. Aber nun gut, es ist wie es ist, und zumindest wurde die Dynamik zwischen den beiden besser, auch wenn Caleb immer wieder in alte Muster zurück fällt. Ja, was er durchgemacht hat, war nicht schön, aber auch Ava hatte in der Vergangenheit genug einzustecken.

Beide Hauptfiguren waren detailliert und lebendig ausgearbeitet (in Calebs Fall zu gut), sodass ich mir beide gut vorstellen konnte. Charaktere mit Ecken und Kanten. Während Ava mir auf Anhieb sympathisch war, hätte ich mir hin und wieder gewünscht, das sie Caleb klare Ansagen macht.

Auch den Nebenfiguren wurde Leben eingehaucht und haben die Story angenehm ergänzt.

Der Schreibstil von Samantha Young ist locker und modern, durch ihre Handlung wirkt die Story lebendig und realitätsnah, was mir gut gefiel (auch wenn ich nicht alles nachvollziehen konnte, aber so ist das im realen Leben auch). Der Twist ist auf jeden gelungen und es gibt zumindest ein nachvollziehbares und schönes Happy End.

Die erotischen Szenen sind detailliert und geschmackvoll beschrieben, wirken sinnlich.

Die Handlungsorte sind ebenfalls anschaulich beschrieben, sodass ich eine gute Vorstellung von den Orten hatte.

 

Nicht falsch verstehen, das Buch hat mich gut unterhalten und emotional gepackt, an einigen Stellen einfach zu sehr, aber Caleb, trotz allem was er durchgemacht hat und das war nicht wenig, hat es mir sehr schwer gemacht, in ihm den liebenden Mann zu erkennen, der Ava verdient hat. Die Geschichte ist kurzweilig und ich habe die Geschichte gern gelesen, auch wenn Caleb meinen Blutdruck regelmäßig hochgejagt hat.

Das Buch soll ja auch fesseln und aus der Masse heraus stechen, und das tut es.

 

Fazit: kurzweilige, emotionale Story mit einem guten Plot aber einem unsympathischen männlichen Protagonisten. Knappe 4 Sterne.