Rezension

zuviel erhofft

Happy Family - David Safier

Happy Family
von David Safier

Bewertet mit 2 Sternen

In dem Versuch, ihre Familie zu retten und alle Beteiligten mehr zusammen zu schweißen, "zwingt" Emma ihre beiden Kinder und ihren Ehemann sie auf eine Buchparty zu begleiten... das ganze natürlich als Monster verkleidet. Der Abend entpuppt sich jedoch als riesen Reinfall und als wäre das nicht genug, treffen sie auf dem nach Hause weg auf eine alte Frau, welche die vier kurzerhand in die Monster verwandelt, deren Kostüme sie anhaben.

Vor einer halben Ewigkeit habe ich "Mieses Karma" gelesen und war von Safiers Humor und Schreibstil begeistert. Daher dachte ich, greifste mal zu dem neuen Buch von ihm, in der Erwartung etwas ähnliches zu lesen.
Doch weit gefehlt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Sichten der Familienmitglieder erzählt.
Die Charaktere haben mir jedoch allesamt nicht gefallen. Sie besitzen keinen Tiefgang, wirken sehr farblos und denken mehr oder weniger nur an sich.
Max versinkt im Selbstmitleid, weil er ja sooo ein Feigling ist. Fee ist ein stinkiger, pubertierender Teenie der an allem etwas auszusetzen hat. Frank hatte ich das Gefühl, kam nur nebenbei vor, wenn er dann vorkam, war er müde bzw. hat nicht viel gesprochen. Und zum Schluss Emma, für die anscheinend das Motto Auge um Auge, Zahn um Zahn gilt.
Daher konnte ich mich weder mit einem der Charaktere identifizieren, noch haben sie mir sonderlich gefallen, so dass ich auch nicht wirklich mitfühlen konnte. Das gehört für mich aber nun mal zu einem guten Buch, dass man wenigstens Sympathie für die Figuren empfindet.

Zudem gibt es keinen roten Faden. Die Geschichte springt viel und man wusste eigentlich nicht, wo das alles hinführen soll. Ich war sehr enttäuscht von den Figuren und ihren Handlungen, besonders Emma und Frank. Dazu kommt, dass ich den Witz von "Mieses Karma" vermisst habe. Krümmte ich mich da noch vor lachen und vergaß zu essen und zu trinken, habe ich bei "Happy Family" nur auf das Ende gewartet. Die Witze in diesem Buch wirkten auf mich zu erzwungen und so konnte ich kein einziges Mal auch nur lächeln. Da es nicht sonderlich dick ist, hat es auch nich allzulange gedauert bis ich es ausgelesen hatte.
Das Ende war dann schon sehr gezwungen und unglaublich schnell, so als ob Safier keine Lust mehr auf einen vernünftigen Schluss hatte.

Wenn man großer Safier-Fan ist, sollte man es vielleicht lesen, aber alle anderen können ruhig die Finger davon lassen.
Zwei Sterne gibt es für das Cover, den Schreibstil und die eigentlich sehr gute Idee.