Rezension

ein Wiedersehen mit Jeffrey Tolliver

Die verstummte Frau - Karin Slaughter

Die verstummte Frau
von Karin Slaughter

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Wiedersehen mit Jeffrey Tolliver. Doch der kommt in dem Roman irgendwie gar nicht so gut weg. Das fand ich etwas schade, denn ich mochte ihn in Slaughters früheren Büchern eigentlich immer recht gerne.

Seit 19 Jahren unterhält uns Slaughter nun schon mit ihren Krimis um Sara Linton und ich bin jedesmal gerne wieder mit dabei. Die Charaktere sind mir mit den Jahren schon sehr ans Herz gewachsen.

In diesem Band wird Sara jäh in die Vergangenheit katapultiert. Ein Gefängnisinsasse wurde unschuldig für einige Morde inhaftiert und bittet Sara und Will um Hilfe. Er kann es nicht gewesen sein. So müssen sie und Wills Team nun alles aufbieten um den wahren Mörder zu finden. Und der macht es ihnen mehr als schwer. Alle Indizien und Spuren nämlich tatsächlich zu Daryl, nur kann der die aktuellen Morde nicht begangen haben. Langsam tauchen Sara und Will tiefer in die Geschehnisse ein und finden tatsächlich ein loses Ende.

Die Handlung beginnt in meinen Augen etwas unspannend und ich brauchte eine Weile bis ich in das Buch eintauchen konnte. Empfand ich doch bei der Suche nach dem Täter und der Spurenlage, die etwas auf der Stelle trat, mehrfach etwas Zähigkeit in der Erzählung. Erst als Gina entführt wird war ich dann so richtig gefangen und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Dabei ist mein Jammern auf hohem Niveau. Denn Slaughter streut wieder ihre Grausamkeiten ein, die es ermöglichen, so richtig mit den Opfern mitzuleiden. Ihr Täter hat bei seinen Opfern eine ganz bestimmte Vorgehensweise, die ich so noch nie in einem Thriller gelesen habe und deshalb auch erfrischend neu empfand.

Genervt haben mich aber Saras und Wills Streitereien. Die Eifersucht Wills und Saras Reaktion darauf zogen sich durch das halbe Buch und irgendwann war ich davon dann auch gesättigt. Sonst war das Buch wieder sehr flüssig geschrieben und es sperrte die Hallen weit auf und lud den Leser zum Mitraten ein.

Sehr schön waren die Rückblicke in die Vergangenheit, die sich mit den Ermittlungen der Gegenwart abwechselten. Kleinere Cliffhanger am Ende der jeweiligen Kapitel hielten die Erwartungshaltung und Spannung hoch.

Fazit: ein wenig Straffung hätten diesem 8. Band der Georgia-Reihe nicht geschadet, dennoch fand ich ihn sehr lesenswert und freue mich schon auf den nächsten.