Rezension

Wann ist man normal?

Normale Menschen - Sally Rooney

Normale Menschen
von Sally Rooney

Inhalt:

Es geht um die Jugendlichen Marianne und Connell. Beide kennen sich aus der Schule, ignorieren sich dort aber, da Marianne die Außenseiterin ist und Connell zu den Beliebten gehört, die nichts mit Marianne zu tun haben wollen. Marianne kommt aus einer wohlhabenden Familie, während Connells Mutter in Mariannes Haus als Putzfrau arbeitet. Trotz der unterschiedlichen sozialen Herkunft fühlen sie sich zueinander hingezogen und verlieben sich ineinander. Connell will dies aber aus Scham vor seinen Freunden verheimlichen. Doch die tiefe Liebe zwischen ihnen reicht nicht aus, um sie zusammenzuhalten. Es kommt zu einem Bruch. Auch als sie sich an der Uni wiedertreffen, wiederholen sich ihre Fehler, die einer normalen Beziehung im Wege stehen.

 

Meinung:

 

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an emotional gepackt. Ich wollte Mariannes und Connells Entwicklung mitverfolgen, habe mitgefiebert und gehofft, dass sie zusammen glücklich werden und eine normale Beziehung führen können. Doch immer wieder scheitert die Kommunikation zwischen ihnen. Es kommt zu falschen Schlüssen, sie verletzen sich gegenseitig und doch wissen sie genau, dass sie nicht ohne den anderen können. 

 

Man bekommt sehr gut mit, wie sich die beiden Protagonisten fühlen. Dies wird so echt und nah beschrieben, dass es einen nicht kalt lässt. Es werden ernste Themen und Probleme behandelt, die gerade bei Jugendlichen zu schlimmen Folgen führen können. Häusliche Gewalt, Depression, Mobbing etc.. Das alles führt vor allem dazu, dass beiden keine Selbstliebe möglich ist und sich beide diese gegenseitige Liebe auch nicht gönnen. Es sind normale Menschen, bei denen es nicht reibungslos läuft, die Schlimmes erleben, was auch ihre Beziehung mit anderen und mit sich selbst beeinflusst.

 

Die Liebe zwischen Connell und Marianne kommt sehr intim und intensiv rüber. Man merkt, wie sehr sie einander brauchen und wie stark ihre Liebe ist. Der Roman hat sehr viele verschiedene Gefühle bei mir ausgelöst. Neben Freude habe ich vor allem auch Traurigkeit gefühlt. Mich haben die Probleme der beiden Jugendlichen bedrückt und deprimiert. Auch nach dem Lesen hatte ich ein mulmiges Bauchgefühl und mir ging diese Beziehung zwischen ihnen sehr nahe. 

 

Das Ende war sehr passend für die Protagonisten. Trotzdem hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht.

 

 

 

Fazit:

 

So viele verschiedene Gefühle hat ein Buch bei mir schon lange nicht mehr ausgelöst. Ich war gefesselt und habe mitgefiebert. Das Buch behandelt aber auch sehr ernste Themen, die einen sehr bedrücken, sodass man das Lesen auch manchmal pausieren muss, um das ganze sacken zu lassen.