Rezension

Links und vor allem rechts

Die Stunde der Wut -

Die Stunde der Wut
von Horst Eckert

Bewertet mit 4 Sternen

Damit sind die politischen Positionen der Charaktere in diesem Krimi gemeint. Denn Melia Adan, Kriminalrätin, nachdem ihre Karriere beim Verfassungsschutz durch das Aufdecken eines rechten Netzwerks, in das auch Kollegen involviert waren, ein jähes Ende nahm, hat es auch hier wieder mit rechter Gesinnung zu tun. Obwohl es zunächst eigentlich um die Ermordung eines jungen Mädchens geht und um die mögliche Einbindung ihrer Familie in krumme Geschäfte geht. Doch mehr und mehr kommen hier einmal mehr rechtsradikale Machenschaften ins Spiel und wieder muss Melia feststellen, dass der Polizeiapparat ebenfalls beste Kontakte nach Rechts unterhält.

Es ist ein Fass ohne Boden - denn alles hängt miteinander zusammen, es gibt sogar eine mögliche Spur zum Verschwinden und der wahrscheinlichen Ermordung von Melias Kollegin beim Verfassungsschutz.

Ja. Autor Horst Eckert schaut sich das Rechtssystem in Deutschland ganz genau an und sonderlich gut kommt es dabei nicht weg. Im Gegenteil, indem der Autor den Finger in eine Wunde nach der anderen legt, wird deutlich, wie nah an der Wahrheit das alles eigentlich ist und wie vieles davon - vor allem im Rahmen des rechten Terrors von staatlichen Verwaltungsstrukturen gedeckt wird.

Teilweise ging es mir etwas zu extrem zu - es gibt (fast) nur rechts oder links und Leute, die diese Strömungen manipulieren, vor allem die Rechte. Ab gesehen von dieser aus meiner Sicht etwas zu überzogenen Schwarz-Weiß-Malerei jedoch ein durchaus mitreißender Thriller, in dem es nicht nur um Politik geht.